Große Freude


Die Verkündigung der Geburt Jesus an die Hirten auf dem Felde schließt mit dem Lobgesang der himmlischen Heerscharen „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen des Wohlgefallens.“ Wer sind die „Menschen des Wohlgefallens“? Es sind Menschen, die in dem Kind in der Krippe den Heiland erkennen, dem sie sich mit ihrer Schuld, Sünde und Verfahrenheit anvertrauen dürfen. Dieter Trautwein fasst dies meisterhaft im Lied Nr. 56 des Evangelischen Gesangbuches zusammen: „Bist du der eignen Rätsel müd? Es kommt, der alles kennt und sieht!“ Ist das nicht Grund genug für große Weihnachtsfreude?

Doch reicht die Zusage des Wohlgefallens Gottes weit über das persönliche Heil hinaus. Das mit Wohlgefallen übersetzte griechische Wort hat auch die Bedeutung von „Wohlwollen“. Das ist die zweite, der Mitschöpfung zugewandte Seite der Botschaft, von Dieter Trautwein so in die Worte seines Liedes gekleidet: „Nimm an des Christus Freundlichkeit, trag seinen Frieden in die Zeit.“ Diese Freundlichkeit – ein anderes Wort für Wohlwollen – ist der Weg zum Frieden untereinander. Und sie ist auch das, was ein Christenmensch der zunehmenden Kälte im mitmenschlichen Umgang entgegenzusetzen hat. Damit wird auch der Slogan „Mach es wie Gott, werde Mensch“ mit Leben und Inhalt gefüllt – und dies nicht nur zur Weihnachtszeit.

(aus „Soldaten-Jahrbuch 2004 der Evangelischen Militärseelsorge“, 52.
Kalenderwoche)


(Autor: Gerhard Nisslmueller)