Der Andere (Lukas 18, 9-14)

Gedicht


Der "Andere" stand von ferne,
mit schamgesenktem Haupt.
Dem Frieden seiner Seele
war er total beraubt.

Sie hatte ihn getrieben,
hier vor Dein Angesicht.
Auf den Stufen Deines Tempels
stellt er sich dem Gericht.

Er macht nicht viele Worte,
schlägt hart an seine Brust,
dem Fluch sich zu erwehren,
dem Zug der bösen Lust.

"Gott sei mir, dem Sünder, gnädig",
ist alles was er sagt.
Er mußte Gott gut kennen,
dass er sich dies so wagt.

Es stellt der Herr zum Zeugnis
ihn als gerecht gesprochen dar,
als Frage an uns alle:
"Ob ich der Andere war?"

Der Andre der sich brüstet,
wie es ihm im Leben geht?
Der seine Scham vergessen,
den Hochmut in dem er steht?


(Gedicht, Autor: Manfred Reich)


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