Warum fällt uns das Bekennen eigentlich so schwer?


Wir geben mühelos unsere Meinung über eine Fernsehsendung, eine Serie, einen Film, ein Theaterstück ab, selbst wenn offensichtlich ist, dass wir sie nicht kennen. Wir haben kein Problem damit, Dinge zu bewerten; in der Regel machen wir auch aus unserer politischen Meinung keinen Hehl. Selbst bei Vorstellungsgesprächen geben wir in der Regel unumwunden zu, Mitgleid einer Gewerkschaft zu sein, auch wenn wir wissen, dass wir hier nicht antworten müssen und uns selbst nach der gültigen Rechtssprechung erlaubt ist, zu lügen, also unsere Gewerkschaftszugehörigkeit zu verneinen, obwohl wir Mitglied sind.

Anders ausgedrückt: Wir sagen, was wir denken, was wir fühlen, was wir sind. In der Regel ist das auch in Ordnung. Ich frage mich aber, warum wir uns so schwer tun, ein christliches Bekenntnis abzugeben. Dabei ist es doch meist ganz einfach, sich zu Christus zu bekennen; schon ein Fisch als Autoaufkleber outet uns als Christen. Auf meinem Roller habe ich auch christliche Aufkleber; manchmal ergibt sich dann ein Gespräch mit Menschen, und Manchem kann man dann ein Traktat weiter geben.

Im Gegensatz zu früher haben wir auch weitaus mehr Möglichkeiten, das Evangelium weiter zu geben; ich denke, die Apostel wären froh gewesen, nur die Hälfte dieser Möglichkeiten gehabt zu haben. Oft konnten sie das Evangelium nur mündlich weiter geben. Im Mittelalter mussten Bücher noch via Hand geschrieben werden; Druckerzeugnisse waren selbst für Begüterte in der Regel unerschwinglich. Darüber hinaus konnten selbst zu Luthers Zeiten die wenigsten Menschen lesen: Karl der Grosse, ein eigentlich kluger König, war des Lesens nicht mächtig. Heute können in der Regel alle Menschen lesen, und Bücher sind selbst im Hochlohnland Deutschland günstig zu erwerben. Es gibt darüber Traktate und Comics, Broschüren und andere kleine Druckerzeugnisse, die man weitergeben kann.

Nicht nur auf seinen fahrbaren Untersatz kann man christliche Aufkleber anbringen; die Herold-Schriftenmission gibt Aufkleber weiter, die man auf Briefumschläge kleben kann. Damit ist ein Bekenntnis nicht nur an den Empfänger gewährleistet, sondern man erreicht auch den Postbediensteten am Schalter und den Briefträger. Versende ich ein Päckchen oder Paket, dann ist ebenfalls ein christlicher Aufkleber darauf.

Wir haben auch die Möglichkeit, in Städten und grösseren Gemeinden Plakate anzubringen, die an entsprechenden Wänden zu sehen sind. Einkaufszentren, Ubahnschächte, Untertunnelungen für Fussgänger und Parkhäuser bzw. Tiefgaragen eignen sich dafür. Auch evangelistische Werbung auf Bussen und in Bahnen sind eine weitere Möglichkeit. Sie werden genutzt, aber leider nur selten und dann fast ausschliesslich in Gross- und Mittelstädten, selten in Kleinstädten oder grösseren Dörfern, die ebenfalls erreicht werden müssen.

Sicher ist das für einen allein oft zuviel, doch wir können als Gemeinde und vor allem als Zusammenschluss diverser Denominationen hier sehr viel tun und bewirken. Dann haben wir auch die Möglichkeit, Inserate zu schalten, in Schülerzeitungen und Käseblättchen genauso wie in regionalen oder überregionalen Zeitungen. Werbeflächen an Fahrradständern, auf Standuhren in den Städten und auf elektronischen Werbetafeln sind eine weitere Möglichkeit. Dauerwerbung lässt sich vor allem an Land- und Wanderkarten anbringen, die in Dörfern und Städten ausgestellt sind. Selbst an den Zapfsäulen von Tankstellen lässt sich Werbung anbringen.

Warum werben wir nicht auch für Christus auf den Faltfahrplänen, die in den Fernzügen der Bahn ausliegen? Warum nützen wir nicht auch die Telefonkarten, die die Deutsche Telekom ausgibt? Hier können Unzählige erreicht werden, und dies oft sogar über einen längeren Zeitraum.

Uns steht auch das Internet zur Verfügung: Wer als Christ eine private Homepage hat, kann darauf bereits sich zu Christus bekennen. Das funktioniert auch bei den Homepages christlicher Unternehmen.

Wir haben so viele Medien und Werbeflächen zur Verfügung, die wir nutzen können. Ich wünsche mir, Christen zu finden, die mit mir zusammen anfangen, diese Flächen zu nutzen. Mission ist unsere wichtigste, vornehmste und vorrangigste Aufgabe: Es geht letztendlich darum, wo die Menschen um uns herum die Ewigkeit verbringen werden. Ob sich jemand für Christus entscheidet oder nicht, ist letztendlich die Angelegenheit eines jeden Einzelnen; Jesus aber als den einzigen Heilsweg aufzuzeigen, ist unsere Verantwortung und unsere Aufgabe.


(Autor: Markus Kenn)


  Copyright © by Markus Kenn, www.christliche-themen.de
  Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden