Rückzugsgefechte oder Evangelisation?


Die Zahl der Austritte in den Großkirchen wächst, und auch die Freikirchen überaltern vielerorts. Gemeinden werden aufgelöst, christliche Organisationen klagen über Nachwuchsmangel, es kommen kaum noch Neumitglieder in die Gemeinden. Kirchen und Gemeindehäuser müssen verkauft oder umgenutzt werden. Selbst unter den Kirchenmitgliedern gibt es faktisch nur eine Zahl, die wächst: Die der Karteileichen. Doch muss es so sein?

Das bringt mich zur nächsten Frage: Was tun wir dafür, dass der christliche Glaube als das erkannt wird, was er nämlich ist: Attraktiv, zukunftsweisend, innovativ, revolutionär, werteerhaltend und die einzige Möglichkeit, gerettet zu werden? Schweigen wir oder reden wir von Jesus?

Natürlich: Sich stillschweigend und leise resigniert zurück ziehen, ist sehr bequem. Wer sich nicht als Christ outet, der muss sich diesbezüglich von den Menschen keine Fragen oder Vorwürfe anhören. Er muss dann keine Position beziehen. Und doch: Es ist der falsche Weg!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man sich auf Jesus verlässt und Seine Botschaft verkündet, besser fährt: Für die Menschen wird man berechenbar, zuverlässig. Sie wissen, woran sie sind. Auch wenn sie meine Ansicht nicht teilen, so werde ich in der Regel respektiert.

Wir können natürlich klagen. Oder wir können es anpacken. Wir müssen nämlich einen Satz begreifen, den die Wirtschaft als solche längst verstanden hat: "Wer nicht wirbt, der stirbt!" Im Christentum geht es - wenn auch in einer anderen Dimension und einer wesentlich größeren Qualität - auch um "Neukundengewinnung". Nur geschieht dies im Christentum nicht um des Mammons, sondern um der Seelenrettung willen. Packen wir es also an.


(Autor: Markus Kenn)


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