Das Kreuz mit dem Kreuz!


Gemäss dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Strassburg soll das Kreuz aus den Klassenzimmern verschwinden, weil es angeblich gegen die Religionsfreiheit verstösst; dabei ist Fakt, dass sich keines der Kinder vom Kreuz gestört fühlt: Die Wenigsten nehmen es überhaupt wahr! Darüber hinaus wird niemand in deutschen Schulen gezwungen, auf das Kreuz zu blicken oder zu Jesus zu beten oder auch nur an Ihn zu glauben.

Dass das Kreuz aus den Klassenzimmern verschwinden soll, hat in Wirklichkeit andere Gründe: Es geht darum, nach welchen Werten wir uns ausrichten wollen. Christliche Werte stehen für den Lebensschutz, Ehrlichkeit, Sanftmut, Nächstenliebe. In einem christlichen Staat und in einer christlichen Gesellschaft haben Sterbende, Alte, Schwache, Kinder, Wehrlose selbstverständlich einen Platz. Für Arme und Bedürftige wird gesorgt, seitens des Staates, seitens der Kirchen oder wohltätiger Stiftungen und Vereinigungen.

Aber der Lebensschutz stört Abtreibungsbefürworter, das Einstehen für Arbeitslose und Kranke stört Neoliberale. Das Kreuz soll weichen, weil man dann für die Interessen der Wirtschaft Feiertage opfern kann wie einst den Buß- und Bettag. Man kann die Sonntagsruhe aushöhlen und im Namen einer falsch verstandenen Humanität Alte und Pflegebedürftige sowie Schwerkranke den "Tod auf Wunsch" gewähren; dass man jemanden förmlich in den Selbstmord treiben kann, ist kaum jemandem bewusst.

Mir liegt das Verschwinden des Kruzifixes in den Klassenzimmern deshalb schwer auf den Magen. Ich möchte in keiner Gesellschaft mit einem Turbokapitalismus leben; dies ist in der Ersten Industriellen Revolution bereits schief gegangen. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die christlich geprägt ist: Achtung vor den Senioren ist dort ebenso selbstverständlich wie die Sorge um die Schwachen. Geistig und körperlich Behinderte haben ihren Platz mitten im Leben, weil das Kreuz an den erinnert, der alle Menschen - auch die Kranken - liebt.

Das Kruzifix hat mich während meiner Schulzeit immer wieder getröstet. Es hat mir gezeigt, dass mich Einer geliebt hat, dass Er für mich sogar Qualen, Tod und Folter auf sich genommen hat. Ich war als Schüler ein Ausgestossener: Jesus aber hat immer auf der Seite der Ausgestossenen gestanden: Hirten, Sünder, Samariter. Für Ihn sind Hungernde, Dürstende, Nackte, Fremde, Kranke: Geschwister. Das zeigt Verantwortung, Liebe.

Das Kreuz erinnerte mich auch an andere Werte. Vergeben und damit auch loslassen können. Jesus hat uns Friedfertigkeit und Sanftmut gelehrt, ja, Er selbst ist in einem Stall geboren, mitten unter den Tieren. Das Kreuz erinnert mich daran, dass es im Leben mehr gibt als Äusserlichkeiten.

Es hat mir auch den Schrecken vor dem Tod genommen, die Resignation vor der Sinnlosigkeit des Seins: Weil ich weiss, dass ich bei Gott Schätze sammeln kann, die kein Dieb nimmt und die kein Rost frisst, hat mein Tun einen Sinn, wenn es in Jesu Namen geschieht.

Vor allem ist es Perspektive: Leben endet nicht irgendwann nach bestenfalls irgendwo über die hundert Jahre. Es hat Ewigkeitscharakter. Nach meinem leiblichen Tod werden Jesusgläubige keine Schmerzen mehr haben, nicht mehr krank sein und nie mehr unglücklich.

Lassen wir das Kreuz hängen: Dort, wo Gott der Herr ist, wird ein Volk erhöht.


(Autor: Markus Kenn)


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