Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes ...


Wer dieses Wort Jesu hört, mag meinen, es sei etwas weltfremd in Anbetracht der Sorgen, die wir im Alltag haben: Wer Kinder hat, schlägt sich mit den Problemen herum, die sich in Kindergarten und Schule ergeben, und die Suche nach einer Lehrstelle gestaltet sich auch für gute, hochmotivierte Schüler nicht einfach. Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz, die Angst vor dem Jobverlust, Krankheit, Langzeitarbeitslosigkeit und eine knappe Haushaltskasse sind nur einige Schlagworte, die umschreiben, welche existentiellen Sorgen die Menschen haben.

Auch früher war das Leben der Menschen nicht einfach: Es mag genug Arbeit gegeben haben, aber Mißernten waren früher öfter gegeben, Krankheiten gab es auch genügend, und die körperlichen Belastungen des Alltags waren ebenfalls höher. Die existentiellen Ängste sind zu allen Zeiten gleich, nur die Strukturen ändern sich.

Und doch: So weltfremd dieser Satz sich zunächst anhören mag, so sehr bewahrheitet er sich im Leben der Gläubigen. Ich zitiere ihn mal ganz: "Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes; der Rest wird euch zufallen!" (Matthäus 6,33).

Zugegeben: Es wird uns nicht jeder Wunsch erfüllt, und manche Lebensumstände, die an unseren Nerven zerrren, bleiben bestehen. Aber es geht immer irgendwie weiter. Gott sorgt für uns. Wenn ich im Herzen spüre, dass Gott mir den Auftrag gibt, irgendwo Traktate zu verteilen, dann sorgt Er auch dafür, dass ich irgendwie hinkomme. Auch wenn ich mit Hartz IV über die Runden kommen muss: Gott sorgt dafür, dass ich immer etwas auf dem Tisch habe. Ich habe keinen Mangel erlebt. Er sorgt und versorgt mich. Darauf kann ich mich verlassen.

Deshalb trachte ich zuerst nach dem Reich Gottes. Ich weiss nicht, ob sich meine Lebensumstände hier auf der Erde einmal so verändern werden, dass man sie nach menschlichen Ermessen als super bezeichnen könnte, doch eines weiss ich ganz bestimmt: Wenn ich sterbe, dann erlöscht nicht mein Bewusstsein, nein, dann stirbt nur mein Körper. Meine Seele kehrt heim zum Vater. Dort werde ich staunen über eine Pracht, die mit menschlichen Worten nicht zu beschreiben ist.


(Autor: Markus Kenn)


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