Geliebter Mensch

Gedicht


Oh endloser Schmerz, oh endlose Trauer
so schnell stand still die Zeit,
durchbrochen war die Lebensmauer,
die führte in die Ewigkeit.

Der Abschied nahm dich bei der Hand,
entschwand aus unserer Mitte
mit dir und lähmte meinen Verstand -
vergangenes Glück, verstummte Schritte.

Noch gestern sprach ich Freundesworte
und keine Schatten an der Wand
zu sehen doch nun an jenem Orte
verweht du bist, die Nacht ich fand.

Geliebter Mensch, vertrautes Herz
wohin bist du entschwunden?
Wanderst du gar himmelwärts?
Ich hab dich nicht gefunden.

Ich schau nach vorn, ich blick zurück,
ich streif durch alle Formen
der Natur und such ein kleines Stück
von dir in allen Normen.

Wo bist du geblieben, wo wohnt dein Geist?
Im Himmel, im Wind oder Wolken?
Siehst du mein Leiden das ewig sich speist!
So gerne würd ich dir folgen.

Einsam hast du mich gelassen,
allein in einer kalten Welt
wo Leben viel zu schnell verblassen
und Menschlichkeit so schnell verfällt.

Doch kostbar war die Zeit mit dir,
unvergesslich jede Stunde,
ohne dich wär ich nicht hier
um zu erzählen diese Kunde.

Ein Band der Liebe unsichtbar
geflochten aus dem Herzen,
war stets vorhanden, rein und klar -
erloschen waren die Schmerzen.

Dies Band besteht für alle Tage
auf Erden hier, im Himmel dort,
ich werd dich sehen, keine Frage
und Dank dir sagen immerfort.

Wenn ich aus meiner Türe gehe
hinaus in den Hof oder Garten,
überall dein Gesicht ich sehe,
so als würdest du dort warten.

Den Platz den du so sehr geliebt,
ich weiß dort bist du zugegen,
so vieles, das es ohne dich nicht gibt -
in ihm wirst du weiterleben.

Und deine Seele Trost mir spendet
wenn die Not mir Zweifel gibt,
mein Herz, das hab ich dir gesendet,
das Schönste, das dich innig liebt.

Zum Trost für Hinterbliebene,
die einen geliebten Menschen
verloren haben.


(Gedicht, Autor: Andreas Heilig)


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