Wie sollte man auf Versuchungen reagieren?


Als Christen sind wir nicht vor Versuchungen gefeit, und sicher erliegen wir auch verschiedenen Versuchungen: Schliesslich sind wir keine besseren Menschen, denn auch wir sind Sünder, auch wir haben ein menschliches Herz, das von Jugend an böse ist. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Der Unterschied ist also nicht, dass wir besser sind als die Anderen, sondern nur, dass wir besser dran sind am Tage des Gerichts, weil unsere Schuld abgewaschen ist durch das Blut Jesu und wir durch Christus, unseren Heiland, gerettet und erlöst sind.

Wir müssen uns als Christen aber die Frage stellen, wie wir mit Versuchungen umgehen: Wir können es uns leicht machen und sagen, dass wir ja sowieso gerettet sind, also machen können, was wir wollen. Doch ist das angemessen und realistisch? Die Gnade, die Jesus uns schenkt, ist zwar umsonst, doch es handelt sich nicht um eine billige Gnade. Wenn wir es ernst meinen mit unserem Übergabegebet, dann müssen wir auch bereit sein, uns wirklich von Jesus verändern zu lassen und unser Leben nach Seinen Geboten hin ausrichten.

Doch Versuchungen sind oft übermächtig. Gerade am Anfang unseres Glaubenslebens sind wir gefährdet und stolpern über alte Gewohnheiten und Denkweisen. Veränderungen geschehen meist nicht von heute auf morgen: Christ sein ist ein Lernprozess. Lernbereitschaft ist also ein erster Schritt, vernünftig und somit Gott gewollt auf Versuchungen zu reagieren.

Gebet und das Lesen des Wortes Gottes erleichtern uns, Versuchungen zu erkennen und gegen Sünde anzukämpfen. Gebet stärkt uns, und Beten sowie das Lesen der Bibel schärfen unser Gewissen. Ein scharfes Gewissen sagt uns "Halt! Stop! So nicht!" Wir werden lernen, richtig zu reagieren.

Beten ist auch in der konkreten Situation wichtig. Möchte uns jemand zur Lüge verleiten oder sind wir für uns allein versucht, am Arbeitsplatz zu stehlen, weil es ja "nur Kleinigkeiten" sind, hilft oft ein Stossgebet.

Wir müssen aber auch Rückgrat entwickeln. Ein klares "Nein" wirkt oft Wunder. Natürlich fällt es unserem Umfeld nicht leicht, die Veränderungen, die beim Beginn unseres Christenlebens feststellbar sind, zu akzeptieren. Sätze wie "Zier dich nicht so!" oder "Du warst doch immer feste weg mit dabei!" umschreiben unseren früheren Zustand. Da müssen wir sagen: "Nein, ich bin Christ geworden, es passt nicht mehr zu mir!" Über kurz oder lang werden sich einige von uns zurück ziehen, andere aber respektieren.

Doch wie beim Laufen oder Lesen lernen, beherrschen wir den Umgang mit der Versuchung immer besser. Bei der Bundeswehr hörte ich in der Grundausbildung oft den Satz: "Da hilft nur Üben, Üben, Üben!" Oder "Das üben wir, bis es klappt." Der Volksmund kennt die Weisheit: "Übung macht den Meister."

Gebet, Gottes Wort, klare Überzeugungen und ein Leben in der Ausrichtung auf Gott hin, in denen Weltbild und Handeln immer mehr übereinstimmen, helfen angemessen und richtig auf Versuchungen zu reagieren.


(Autor: Markus Kenn)


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