Atemlos

Gedicht


Atemlos war mein Erschrecken!
Atemlos in dem Entdecken!
Atemlos in dem Geschehen,
das aus meiner Sicht besehen,
atemlos das noch beklagt,
was am Kreuz du hast gesagt,
zu dem einen Übeltäter.
Doch noch am Kreuz, ein wenig später,
dich als Christus angenommen.

Atemlos macht das Betragen
derer, die an Kreuze geschlagen.
Hemmungslos in ihrem Streiten,
über die Gerechtigkeiten,
ihr Spott und ist ihr Hohn,
über Dich, den Gottessohn.
Atemlos ist Dein Ertragen,
ihrer Schuld in ihrem Versagen.
Du der Unschuldige in ihrer Mitte.

Atemlos und bitter wie Galle,
sahen sie, wie alle,
alle diese Gestalten
die der Macht und der Gewalten,
unter den drei Kreuzen einen Tanz vollführen,
in dessen Taumel sie nicht spüren,
dass sie nur Statisten sind,
in diesem Spiel, in dem viel;
auch ihr Leben auf dem Spiel steht?

Im Drama um den Gottessohn,
führt Akt für Akt nur Gott Regie,
nach seiner eignen Strategie.
Er hat die Regeln festgelegt,
in denen sich der Kampf bewegt.
Christus ist sein Held.
Retter für die Welt.
Versöhnung durch Vergebung vom Kreuz.

Die Zeit war erfüllt, die Stunden da.
Und als sie vergangen,
war nichts, wie es war.
Sein Leben für ihr Leben,
Sein Blut für ihr Blut, hat Er gegeben.
Er tat es ohne anzuklagen,
für die, die Ihn ans Kreuz geschlagen.
Für die, die Ihn im Lästern versuchten.
Die sich selbst mit ihrem Tun verfluchten.
Atemlos?

Das Sterben ging weiter,
das Ringen mit dem Tod.
Unsagbar die Qualen, unsagbar die Not!
Die Last ihrer Schuld wog unendlich schwer.
Wer konnte sie ertragen, wer?
Atemlos war ihr Begehren,
sich der Wahrheit zu erwehren.
Atemlos ihre Verlorenheit
in dieser, noch kurzen, Lebenszeit.
An den drei Kreuzen.

Atemlos was dann geschehen.
In dem Bitten, Schreien, Flehen,
öffnet sich der Born des Lebens.
Atemlos, doch nicht vergebens.
Atemlos, des einen Mannes Wagen,
sich dem Christut anzutragen:
"Jesus, gedenke meiner,
wenn du in Dein Reich kommst".
Atemlos die Reaktion,
Jesu spricht ihm zu.

Atemlos ist Jesu Wort.
Dort an diesem grauenvollen Ort:
"Wahrlich, ich sage dir,
heute wirst du mit mir
im Paradies sein."
Atemlos ist diese Wende
kurz vor seinem Diesseits - Ende.
Noch und schon, im Heute
ist dem Mann die Schuld vergeben.
Wird er Heute mit Jesu weiter leben.

Atemlos des Augenblickes Stille.
Als, begann der göttlich Wille,
an den drei Kreuzen hier auf Erden,
Wirklichkeit zu werden.
Da ward die Kraft aus seiner Herrlichkeit,
zum Glaubensgrund der Barmherzigkeit.
In Jesus ist sie dem Mann begegnet.
Der hat im Heute ihn gesegnet.
In der Erlösung, die im Heute naht.

Atemlos, wie dieser Mann,
der sich selbst nicht retten kann,
bin auch ich, wenn die Gedanken
über Grenzen, über Schranken
in diesem Leben, sich erheben
zum Bedenken, was Jesus
diesem Mann tat schenken,
eine ganz, ganze Ewigkeit.

Atemlos macht das Ermessen,
dessen was sich nicht vergessen.
Seine Wunder, Seine Gaben,
die mich oft gerettet haben,
waren da zur rechten Zeit,
auf dem Weg zur Ewigkeit.
Atemlos in dem Verlangen,
bin mit Sehnsucht ich gegangen,
diesen Weg zu Ihm.

Dann, wenn meine Zeit gekommen,
dann wenn Er mich aufgenommen,
werd im Heute, ich atemlos verstehen,
was im Gestern war geschehen.
Als Er rief. "Es ist vollbracht!"
Hat Er auch derer gedacht,
die in ihrem Erdenleben,
Mühe haben zu vergeben,
den Übeltätern.

Ob im Früher oder Später,
immer gibt es Übeltäter.
Die Heute es versuchen,
diesen Jesus-Weg mir zu verfluchen.
Den geh ich mit Vielen,
die nicht mit der Wahrheit spielen.
Die um die Vergebung wissen,
denen sie kein Ruhekissen,
sondern Kraft in der Aktion,
täglich mit dem Gottessohn.


(Gedicht, Autor: Manfred Reich)


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