Bitten, Suchen und Anklopfen



Bitten fällt uns oft schwer: Wir wollen alles selber machen. Wir wollen unabhängig sein und auf Niemanden angewiesen. Wer einen Anderen bittet, begibt sich in Abhängigkeiten; er muss warten und ist darauf angewiesen, dass ihm zumindest ein Anderer wohlgesonnen ist, und dann, wenn dieser Hilfe zusagt, diese Hilfe auch gewährt.

Oft wurden wir auch enttäuscht: Wir haben Andere gebeten, bei der Renovierung, beim Umzug, beim Entrümpeln zu helfen und wurden versetzt. Diese Erfahrung haben wir alle schon öfter gemacht. Manchmal konnten Andere nicht kommen, weil eine Krankheit, ein Unfall oder sonst etwas Wichtiges dazwischen kam; meist aber ist es schier Unzuverlässigkeit und Gleichgültigkeit. Solche Enttäuschungen schmerzen, ganz besonders, wenn es Freunde sind, für die man selbst viel getan hat.

Doch Gott können wir bitten: Er ist uns wohlgesonnen und hält Sein Wort. Sicher gibt Er uns nicht immer sofort, um was wir bitten. Manchmal gibt Er uns Weniger oder Mehr oder sogar etwas völlig Anderes. Es gibt auch Manches, was uns Gott überhaupt nicht gibt. Ihn dann bitten können? - Eindeutig ja, denn Gott weiss am Besten, was gut für uns ist. Wenn Er uns etwas verweigert, dann geschieht das aus guten Gründen. Dann tut uns das Erbetene nicht gut. Welcher Vater entspricht der Bitte Seiner dreijährigen Tochter, ihr Alkohol zu geben oder liesse seinen sechsjährigen Sohn Auto fahren, auch wenn er darum bäte? Und dies ist doch kein Böswille, sondern Verantwortungsbewusstsein! Gott meint es wirklich gut mit uns und weiss auch hunderttausendprozentig, was gut ist für uns und was schlecht. Und Er kennt den Zeitpunkt, an dem Er uns etwas gewährt.

Suchen kennen wir auch: Der verlegte Haustürschlüssel, ein wichtiges Dokument oder Ähnliches. Manchmal gibt es auch um sehr existentielle Dinge: Die Suche nach einem Arbeitsplatz oder einer anderen Wohnung, weil man aus der alten heraus muss. Suchen kann langwierig sein. Meistens finden wir es wieder oder kommen zur Erkenntnis, dass wir einen bestimmten Gegenstand ohnehin nicht brauchen oder lernen, uns anderweitig zu behelfen, weil wir etwas Bestimmtes nicht finden. Der Wert des Suchens liegt vor allem darin, dass wir genötigt sind, eine bessere Ordnung zu halten.

Gott ist ein Gott der Ordnung und nicht der Anarchie oder des Chaoses. Das lehrt uns das Suchen. Doch beim Suchen in der Bibel geht es darum, den Sinn des Lebens zu finden. Der Sinn des Lebens ist Gott. Ohne Gott ist alles sinnlos, fad und öd. Wer den Gott der Bibel nicht hat, hat auch das Leben nicht, erst recht nicht das ewige. Ohne Gott ist man verloren. Man ist geradewegs in Richtung Hölle unterwegs.

Wer Gott gefunden hat, der findet Lebenssinn, Perspektive, Hoffnung. Bei Gott darf man deshalb anklopfen. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch an Wochenenden und Feiertagen. Er hat immer auf, Er hat immer Sprechstunde, bei Ihm ist für Dich immer ein Termin frei. Gott macht uns die Tür zu Seinem Himmelreich auf. Er lässt uns herein, wenn wir Christus als unseren ganz persönlichen Retter annehmen.

Deshalb ist es gut, wenn wir Gott bitten, suchen und bei Ihm anklopfen.


(Autor: Markus Kenn)


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