Zugeben, dass wir Sünder sind!




Nun denn: Die eigenen Sünden zuzugeben, fällt uns schwer; schliesslich hat man es doch gut gemeint, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, und man ist doch überhaupt ein guter Mensch. Die Anderen sind doch viel schlimmer, und die geklaute Büroklammer oder der gestohlene Apfel sind doch nicht die Welt. Die Anderen machen es doch auch, es ist doch nur ein Kavaliersdelikt, eine Notlüge, ausgleichende Gerechtigkeit ...

So lassen sich die Entschuldigungen immer fortsetzen, bis ins End- oder Uferlose. Die Sünde wird relativiert. Schon unseren Kindern, die ja immer die Wahrheit sagen sollen, lügen wir etwas vor: Wir erzählen ihnen die Geschichte vom Klapperstorch, der die Kinder bringt, machen ihnen weis, dass es den Osterhasen gibt, der die Eier versteckt oder erzählen ihnen, dass der Nikolaus bzw. das Christkind die Geschenke bringt und zerstören so das Vertrauen unserer Kinder. Sicher meinen wir es gut, doch gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht, und eine Sünde ist auch dann eine Sünde, wenn sie aus Höflichkeit geschieht. Taktgefühl und Freundlichkeit schliesen Ehrlichkeit und Geradlinigkeit letztendlich keineswegs aus.

Bei der Sünde geht es nicht um die Grösse des Schadens: Gott, der so heilig ist, dass Er selbst die allerkleinste Sünde bestrafen muss und nicht durchgehen lassen kann, muss den Diebstahl einer Büroklammer genauso ahnden wie einen Raubüberfall. Auch wenn wir Kinder nicht alles erklären können, weil sie vielleicht noch nicht reif genug für das ein oder andere sind, so müssen wir ihnen doch nicht wirklich das Ammenmärchen vom Klapperstorch, der die kleinen Kinder bringt, auftischen. Es ist auch keine Entschuldigung, wenn wir in einem Kaufhaus stehlen mit der Begründung, es sei ohnehin in die Preise einkalkuliert, und die Steuerhinterziehung oder der Versicherungsbetrug wird nicht dadurch besser, dass es jeder so macht. Es bleibt in jedem Fall unfair.

Sünde ist bei Gott immer etwas Schlimmes. Rein waschen können wir uns nur, indem wir die Sünde bekennen, bereuen und lassen. Machen wir uns nichts vor: Sünde macht uns, unsere Beziehungen und die Beziehungen zu Gott kaputt. Wir sind Sünder und müssen das einsehen. Dann wird Gott uns gnädig sein, wenn wir sie bekennen, bereuen und uns durch Gott verändern lassen.


(Autor: Markus Kenn)


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