Bald ist Karneval!


Beim Einkauf heute sah ich, dass eine Mutter für ihre beiden kleinen Kinder - ein Junge und ein Mädchen - schon nach Karnevalskostümen schaute. Sicher: Den Kleinen wird es Spass machen, sich zu verkleiden, als was auch immer, denn Kinder verkleiden sich nun einmal gerne, und es gibt bei Kindern eine Phase, wo sie jemand anders sein wollen. Im Vorschulalter verstellte ich mich gern als Tarzan oder als Judy, denn ich stellte es mir interessant vor, jemand anders zu sein. Doch geht es im Karneval nur darum, die Kinder zu verkleiden oder sich selbst einmal hinter einer Maske verstecken zu können. Ist die "fünfte Jahreszeit" wirklich nur eine kurze Phase, in der man mal Spass hat und in der es nur darum geht, mal alle Fünfe gerade sein zu lassen? Schliesslich heisst es doch in einem sehr bekannten Schlager: "Ein bisschen Spass muss sein!"

Beim Karneval dürfen wir aber nicht vergessen, dass es hier verschiedene Aspekte gibt, vor denen wir uns als Christen hüten sollten; so geht es in der allemanischen Fasenacht oft darum, wie damals zur heidnischen Zeit die Wintergeister auszutreiben. Als Christ halte ich mich persönlich von solchen Traditionen gerne fern, denn es liegt nicht an uns, uns mit diesen Geistern einzulassen. Unsere Orientierung darf nur auf Jesus allein gerichtet sein.

Karneval aber wird oft auch dazu benutzt, um einmal - wenn man es einmal sehr volkstümlich und rustikal ausdrückt - "die Sau heraus zu lassen". Sprich: Man trinkt viel zu viel, man kennt kein Maß und Ziel. Dabei wird man sehr enthemmt. Und auch mit der Sexualmoral nimmt man es dann nicht mehr so genau: Ehebruch gehört zu den "ganz normalen" Nebenwirkungen des Karnevals. In sehr vielen Bütttenreden werden laxe Reden gehalten; es wird über Sexualität hergezogen, und in manchen Dörfern ist es sogar gang und gäbe, diejenigen, die sich nicht wehren können, durch den Kakao zu ziehen und in manchen Fällen sogar zu verleumden. Das kann man auch mit der so genannten Narrenfreiheit nicht begründen. Und sind manche Unfälle nicht vermeidbar, wenn man auf den Alkohol oder auf Drogen besser verzichtet hätte?

Damit wir uns richtig verstehen: Christen sind keine Spaßbremse! Auf der Hochzeit zu Kana hat Jesus selbst gefeiert, und Jesus hat oft in den Häusern der Reichen gespeist, hat also auch leckere, luxuriöse Speisen zu sich genommen. Aber Er hat immer Maß und Ziel gekannt.

Als Christen dürfen wir Augenmaß und Ziel nie aus den Augen verlieren, und wir sind auch zu Karneval immer noch Christen und sollten uns als solche auch benehmen. Spass bedeutet nicht, der Sünde oder der Sündhaftigkeit zu frönen. Dies ist immer destruktiv. Spass richtig verstanden ist die Freude am Herrn und Seinen Geboten, daran, den Anderen zu lieben. Wissen Sie, wie viel Spass es macht, seiner Frau einfach mal so einen Strauß Blumen zu schenken? Oder einem Anderen einfach wegen der Tat als solchen einen Gefallen zu tun? Orientieren wir uns auch im Karneval an der Bibel, und ich garantiere Ihnen: Es gibt danach kein böses Erwachen! Dann kann man auch den Fisch am Aschermittwoch mangels Kopfschmerzen wirklich geniessen!


(Autor: Markus Kenn)


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