Geben wir die Antwort?


In puncto Religion und Spiritualität boomt der Markt der Möglichkeit: Fernöstliche Heilslehren - angefangen über den Buddhismus und den Konfuzianismus bis hin zum Hinduismus, den Sikh und der Bahrai-Religion - finden ihren Anklang. Wenn der Dalai Lama kommt, dann sind die Massen - selbst christlich gefärbte - schlichtauf begeistert. Reihenweise konvertieren Menschen zum Islam oder zur Bahrai-Religion. Selbst neue heidnische Heilslehren erfreuen sich grosser Beliebtheit, und die Wiederauferstehung alter Kulte wie die germanische Götterwelt oder die indianischen Mythologien finden immer mehr Anhänger. Im New Age ist keine Idee so albern oder so realitätsfremd, als dass sie nicht doch noch irgendeinen Anhänger finden würde. Langer Rede kurzer Sinn: Die Zahl der Sinnsucher ist gross, der "Bedarf" ist da und möchte gestillt werden. Geben wir ihnen als Christen die Antwort?

Nein, es geht nicht darum, aus Gottesdiensten irgendwelche Events zu machen, und die Bibel ist kein Showprogramm für gelangweilte Teenager. Es geht nicht darum, Diskotheken Konkurrenz zu machen, und christliche Ferienlager sind sicher kein Abenteuerspielplatz für verwöhnte Kinderchen. Es geht nicht darum, in christlichen Gemeinden "Party" zu machen oder wieder eine Non-plus-Ultra-Fete anzubieten: Das gibt es schon genügend. Und schon gar nicht dürfen wir bei platten Antworten stehen bleiben, die nur oberflächlich einfache Antworten gibt, die allenfalls als billige Stammtischparolen taugen. Davon haben die Menschen ebenfalls genug.

Dennoch muss die Frage gestellt werden, ob wir die Menschen dort abholen, wo sie gerade stehen; es ist nicht damit getan, über leere Kirchenbänke zu jammern, wenn wir uns der sachlichen Kritik nicht stellen und uns nicht verbessern wollen. Und wenn für unsere Kirchengemeinden "Die Neuen" nur diejenigen sind, die dann die Arbeiten übernehmen sollen, die sonst niemand machen will, dann sind wir auch keine überzeugenden Antwortgeber.

Wir müssen die Menschen sehen, mit ihren Sehnsüchten und Nöten: Jesus ist auch auf die Menschen zugegangen, Er hat deren Not gesehen, deren Fragen beantwortet und war dabei sowohl ein guter Lehrmeister als auch ein guter Psychologe. Und Er ist auch vor Obrigkeiten nicht eingeknickt. Geradlinigkeit, Mut, Tapferkeit und Rückgrat sind die überzeugendsten Argumente für Ehrlichkeit. Auf die Menschen eingehen, ihnen zuhören und - wo möglich und angebracht - Hilfe zu leisten ist die beste Predigt über Nächstenliebe.

Wir haben schließlich die Antwort auf die Frage, worin der Sinn des Lebens liegt: Es ist Jesus und die Annahme von Jesus als ganz persönlichen Heiland. Jesus verändert uns und gibt uns Perspektive. Er schenkt uns das ewige Leben. Er zeigt uns, wo es lang geht. Er zeigt, dass Er jeden gebrauchen kann, die samaritische Frau, die Ehebrecherin, die Hure Rahel, genauso wie den einstigen Christenverfolger Saulus, der als Paulus zum Völkerapostel wurde.

Christus kann alle Begabungen brauchen: Den guten Redner in der Evangelisation, genauso wie den handwerklich begabten Jüngling, der in der Kirchengemeinde und auch mal für ein hilfsbedürftiges Gemeindemitglied etwas repariert. Christus kann den Komponisten genauso gebrauchen wie den, der gut im diakonischen Dienst ist. Er kann den Buchhalter, Er kann die Krämerseele, Er kann den Unternehmer genauso gebrauchen wie die Bürokraft, den Lehrer, die Krankenschwester. Christus hat schließlich den Überblick.

Nehmen wir als Christen die Bibel in die Hand und studieren Sein Wort im Gebet, dann wissen wir, worauf es ankommt. Dann werden wir die Menschen tatsächlich dort abholen, wo sie sind und sie ernst nehmen in ihren Fragen, Sorgen und Nöten. Dann können wir ihnen antworten und sie vor spirituellen Abenteuern bewahren.


(Autor: Markus Kenn)


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