Sünden wirken noch lange nach!


Ich wohne in der Nähe von Cochem an der Mosel: Innerhalb von gerade einmal vierzehn Tagen fand man bei den Bauarbeiten zur Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Tunnels drei Bomben: Ein zweites Mal muss Cochem evakuiert werden. Auch in Koblenz findet man noch häufig Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg; dabei ist der Krieg seit knapp 66 Jahren vorbei. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Wirken Sünden nicht noch lange nach?

Wenn wir im Alten Testament die Geschichte des jüdischen Volkes lesen, so erfahren wir dort sehr viel von Sünde: Ihre Halsstarrigkeit, ihr Tanz um das goldene Kalb brachte ihnen vierzig Jahre Wüstenwanderung ein. Weil sie sich wieder gegen Gott auflehnten, kam die babylonische Gefangenschaft und später dann unter den Römern zur weltweiten Zerstreuung. Erst jetzt, nach über 2000 Jahren, löst Gott Sein Wort ein und sammelt das jüdische Volk wieder im gelobten Land.

Auch unsere Halsstarrigkeit, unsere Weigerung, Gott zu gehorchen, führt unweigerlich zu Problemen. Wir haben es mit der antiautoritären Erziehung versucht und sind auf die Nase gefallen. Wir höhlen die traditionelle Familie immer mehr aus und wundern uns, dass die Gesellschaft krankt, aber nur in gesunden Familien können gesunde Menschen und damit eine gesunde Gesellschaft gedeihen. Wir wenden uns mit unseren Problemen, Sorgen und Wünschen nicht mehr an Gott, sondern befragen Totenbeschwörer, Wahrsager, Kartenlegerinnen und so fort und wundern uns, dass hier schlechter Rat teuer ist und wir uns auf dem Holzweg befinden.

Selbst die Sünden Einzelner haben oft lange Konsequenzen: Wer sich der Trunksucht ergeben hat, schlägt sich oft noch sehr lange mit körperlichen Problemen herum. Mancher, der bei Diebstählen erwischt oder wegen Betruges bestraft worden ist, hat es schwer auf dem Arbeitsmarkt, weil ihm das Unrecht selbst dann noch nach getragen wird, wenn er sich bekehrt hat. Oft kommen wir hier auf der Erde aus den Konsequenzen, die eine Sünde hat, nicht mehr heraus, oft verfolgt uns die Sünde, die wir in unserer Jugend begingen, bis ins hohe Alter.

Aber selbst wenn wir an den Folgen von unseren bisher begangenen Sünden während unseres ganzen Erdenlebens leiden müssen, berechtigt es uns nicht, da weiter zu machen: Keine Krankheit, keine Sucht bekämpft man mit neuen Krankheiten oder neuen Süchten. Nein, wir machen es uns allenfalls noch schwerer. Bekehren wir uns, bevor wir in der eigenen Sündenlast den "Point of No Return", den Zeitpunkt, an dem es keine Umkehr mehr gibt, erreichen. Denken wir immer daran, dass eine Sünde uns sehr lange verfolgt. Auch eine unentdeckte Lüge belastet uns ein Leben lang.


(Autor: Markus Kenn)


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