Habgier als Wurzel des Übels


Die Insolvenz von BenQ und die Gefahr für 2000 Beschäftigte bringt dieser Leser mit einem Satz des Apostels Paulus über die "Geldliebe" in Verbindung.

Dem Druck gehorchend mehr denn eigner Einsicht - das könnte über dem Hilfsangebot von Siemens im Zusammenhang mit der BenQ-Insolvenz stehen.

Mit einem Handgeld in dreistelliger Millionenhöhe an BenQ hat der Konzern sich vor Jahresfrist der unprofitablen Handy-Sparte zu entledigen gesucht, doch hat sich der scheinbar schlaue Coup als Bumerang erwiesen. Dessen Wucht trifft jedoch leider die Beschäftigten.

Die zerstörerische Unkultur der Einkommens- und Gewinnmaximierung um jeden Preis hat schon vor fast 2000 Jahren den Apostel Paulus zur nachstehenden Analyse veranlasst: "Die Geldliebe (Luther hat in seiner Übersetzung das damals für Habgier stehende Wort "Geiz" gewählt) ist die Wurzel alles Übels".

Genau hier hinein trifft die Frage von Kardinal Lehmann zum Abschluss der katholischen Bischofskonferenz, ob in den westlichen Ländern die christliche Weltanschauung eine Art von Leitkultur sei. Er hat die Frage nicht beantwortet, doch angesichts der Säkularisierung mit allen Folgen ist eine Rückbesinnung auf das biblische Evangelium ohne Wenn und Aber das Gebot der Stunde.

(Wiesbadener Tagblatt 13.10.2006)


(Autor: Gerhard Nisslmueller)