Mit Gott über Mauern springen


"Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen
und mit meinem Gott über Mauern springen."

Psalm 18,30


Mit Gott über Mauern springen? - Ist das nicht ein Wunschtraum von Gläubigen? Eine Vertröstung, eine Selbsttäuschung? So fragen Viele. Ich habe den Eindruck, sie kennen Gott nicht, sie klammern Seine Allmacht aus, sie haben kein Vertrauen in Gottes Stärke. Und doch kann man mit Gott über Mauern springen, das Unmögliche möglich machen, Dinge tun, Großes bewirken ohne dass der menschliche Verstand es auch nur im Ansatz erklären könnte! Mit Gott kann man wirklich über Mauern springen.

Noah konnte die Arche bauen, weil er mit Gott über Mauern sprang, und David, selbst noch ein Kind, nicht fähig, in einer Rüstung zu stehen und ein Schwert zu halten, geschweige denn zu kämpfen, ohne jegliche militärische Ausbildung und Erfahrung, streckte den furchterregenden, kriegserprobten, unüberwindlichen Riesen Goliath mit einer Steinschleuder nieder: Die erfahrenen Soldaten der Israelis hatten trotz aller Tapferkeit Angst vor diesem Krieger; sie wagten es nicht einmal, ihn in einer Gruppe anzugreifen, und der kleine David, dieser unerfahrene Bub, setzt auf Gott und "erledigt" Goliath mit einer Steinschleuder und sprang so über die Mauer der Angst und über die Mauer der Unmöglichkeiten.

Auch die Propheten erfüllten Aufgaben, die ihnen als unmöglich erschienen: Jona konnte durch Gott über die Mauern seiner Angst springen und ging nach Ninive, das sich aufgrund seiner Predigt in Sack und Asche hüllte, fastete, betete und sich bekehrte. Mancher Prophet hielt sich für zu jung oder zu unerfahren, doch selbst diese Mauern überwanden sie mit Gott.

Dabei ging es nicht nur um junge Leute; auch gestandene Mannsbilder standen vor hohen Mauern, die sie für unüberwindlich hielten: Moses hatte die beste Ausbildung, die beste Vorbereitung Ägyptens und der damaligen Welt erhalten, um als "hohes Tier" in Ägypten zu regieren und floh dennoch als Mörder in die Wüste und hütete die Schafe; er glaubte nicht, dass er vor den neuen Pharao treten konnte, um die Hebräer aus Ägypten zu führen, zu schwer war seine Zunge. Und doch sprang er mit Gott über diese Mauer, achtzigjährig und trotzdem für Gott brauchbar.

Jesus war da genauso und ist es immer noch: Die ersten Jünger, die er berief, waren keine Theologen, keine Schriftgelehrten oder Pharisäer, keine Studierten mit Doktortitel, sondern so genannte "bildungsferne Schichten": Einfache Fischer, die in harter Arbeit ihr Brot verdienten und für Gedankenexperimente und geschliffene Rhetorik keine Zeit hatten, genauso wenig wie für wohlgefeilte Diskussionen und schöngeistige Reden. Jesus nahm zum Beispiel den Fischer Petrus, der über die Mauer der eigenen Großmäuligkeit und der eigenen Angst springen musste und dies mit Gottes Hilfe schaffte. Über die Mauer der eigenen Angst - Nikodemus kam nämlich erst heimlich zu Jesus - sprang auch besagter Nikodemus selbst, ein Mann, der als Pharisäer sehr gebildet war und auch über die Mauer des eigenen Stolzes springen musste, um sich von dem Sohn des Zimmermannes belehren zu lassen. Saulus sprang mit Gottes Hilfe über die Mauer seines religiösen Eifers und der Christenverfolgung und wurde zum Völkerapostel.

Über Mauern sprangen große Männer und Frauen des Glaubens: Martin Luther, der große Reformator genauso wie William Booth, der Begründer der Heilsarmee, die weltweit vielen Menschen hilft und viele zu Jesus geführt hat und dies immer noch tut. George Müller, ein Waisenvater, Livingstone, Moody: Auch sie sprangen über Mauern mit Gott und machten manch Unmögliches möglich.

Siegelkow und Sabine Ball sind Namen der Neuzeit, der heutigen Tage, die zeigen, wie man mit Jesus über Mauern springen kann. Und auch ich weiß aus täglicher Erfahrung, wie man mit Gott über Mauern springen kann.


(Autor: Markus Kenn)


  Copyright © by Markus Kenn, www.christliche-themen.de
  Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden