Es endet nicht in Zukunftslosigkeit


Zu einem Kommentar zur Katastrophe in Japan:

Wenn Ihr Kommentator die Mehrfachkatastrophe in Japan in die Nähe der Apokalypse rückt, wird deutlich, dass die bislang jedes Vorstellungsvermögen sprengenden Bilder des letzten Buches der Bibel in den Bereich des Denkbaren treten.

Nun muss man sich allerdings davor hüten, die apokalyptischen Abläufe mit den Schreckensszenarien einschlägiger Filme in einen Topf zu werfen. Letztere lösen bei den Menschen Angst und Schrecken aus, um sie dann mit den daraus erwachsenden Fragen allein zu lassen.

Gerade das tut das Buch der Offenbarung nicht. Vielmehr beschreibt es einerseits eine Welt, in der die Menschen nicht mehr weiterwissen, weil das Wort Gottes für sie immer weniger normative Geltung hat. Andererseits aber ergeht der Aufruf, sich neu diesem Wort und der Bindung an den Herrn der Weltgeschichte zuzuwenden und nach seinem Willen zu fragen.

Allerdings muss der Schreiber der Offenbarung die erschütternde Bilanz ziehen, dass die Menschen trotz der in immer kürzeren Abständen über sie kommenden „Wehen“ am eigenen Wollen und Denken mit allen Folgen festhalten („sie taten keine Buße!“).

Gleichwohl enden die apokalyptischen Heimsuchungen im Gegensatz zu dem obengenannten Filmgenre nicht in Zukunftslosigkeit oder im Nichts, sondern … Doch das lese man am besten selbst in den beiden letzten Kapiteln der Bibel (Offenbarung 21 und 22) nach.


Wiesbadener Tagblatt, 19.03.2011


(Autor: Gerhard Nisslmueller)