Zustände wie im alten Rom


Wenn wir davon sprechen, dass Zustände wie im alten Rom herrschen, dann meinen wir damit, dass alles chaotisch, undiszipliniert und die Menschen nur auf ihre Vergnügungen aus sind; an dieser Redensart ist auch sehr viel dran: dabei war Rom einmal das Zentrum einer Hochkultur; es brachte uns den Weinbau und das für alle Rechtsstaaten gültige Prinzip "In dubio pro reo" - Im Zweifel für den Angeklagten -, aber auch sehr viele großartige Bauwerke, die wir in so berühmten Städten wie Trier oder Köln bewundern können. Rom wurde groß durch seine Disziplin, durch seinen Fleiß, sein Organisationstalent, seine hervorragend ausgebildete Armee, in der selbst die kleinsten Vergehen auf das Härteste bestraft wurden, ein vorbildlich aufgebauter Staatsapparat mit einem gut ausgebildeten Beamtentum und durch Kreativität sowie durch Lernbereitschaft; es übernahm sogar die Philosophie des ihm militärisch unterliegenen antiken Griechenland.

Aber die Moral Roms war nicht auf die Bibel begründet, und dort, wo nicht nach dem lebendigen Gott, der sich in Seinem Wort, der Bibel, offenbart gefragt wird, wird das Volk wild und wüst. Die Römer wollten nur noch Unterhaltung, Brot und Spiele. Das Römische Reich wurde verschleudert, sein Glanz ging unter. Promiskuität, Wollust und Vergnügungssucht griffen mehr und mehr um sich.

Haben wir nicht heute auch Zustände wie im Alten Rom? War es noch in den 1970iger Jahren einfach selbstverständlich, für Schwangere, Kranke oder Ältere aufzustehen, so bleiben Kinder und Jugendliche im Zug einfach sitzen. Schiller, der einstige Bundesfinanzminister, musste Amt und Würden verlassen, weil er sich hatte scheiden lassen; Altbundeskanzler Schröder war, als er das Amt des Bundeskanzlers ausübte, bereits zum vierten Mal verheiratet, der Vizekanzler Joschka Fischer sogar sechsmal. Ich persönlich frage mich, wie jemand einen Staat führen will, wenn er sein Privatleben nicht geregelt bekommt.

Doch das ist nicht einmal die Spitze eines Eisberges, der sich aus moralischen Niedergang und Vergnügungssucht zusammen setzt: In den Talkshows an Nachmittagen geht es über Sex und Drug; es werden Vaterschaftstests gemacht, weil Treue zwischen Partnern gar nicht mehr zählt; man bleibt heute nicht zusammen bis das der Tod scheidet, sondern man hat heute allenfalls Lebensabschnittsbegleiter. Rock am Ring feiert Erfolge, Nature One, das alljährlich auf einem ehemaligen Raketenstützpunkt der US-Army im Hunsrück stattfindet, erfreut sich eines immer größeren Zulaufs, Sankt Pauli, die sündigste Meile der Welt, gehört zum Pflichtprogramm eines jeden Hamburgtouristen, während gleichzeitig die Zahl der Kirchenmitglieder und Gottesdienstbesucher rapide sinkt.

Und auch unsere Gesellschaft will immer weniger mit dem Gott der Bibel zu tun haben: Der Religiosnunterricht ist keine Weitergabe des christlichen Glaubens mehr, sondern Sozialkundeunterricht mit anderem Namen; bestenfalls ist er noch ein bisschen Ethikunterricht. Das Schulgebet wurde abgeschafft, der Schulgottesdienst sowieso, und jetzt will man die Kreuze aus den Klassenzimmern entfernen.

Schauen wir uns doch um: Arbeitslosigkeit, Kriminalität, zerberstende Sozialsysteme, kaputte Familien, seelische Krankheiten als die Pest unseres Jahrtausends. Kinder werden zu kleinen Monster, Jugendliche sind nicht mehr ausbildungsfähig, Bewerber werden in Praktika ausgenutzt, Abtreibungen sind Gang und Gäbe, und unter dem Stichwort "Humanes Sterben" versucht man, Alte und Pflegebedürftige durch einen "selbstbestimmten Tod" los zu werden. Dabei geht es nicht um Humanität und Selbstbestimmung, sondern um die Sanierung der Gesundheits- und Rentenkassen.

Ja, es sind Zustände wie im Alten Rom. Oder sind sie noch schlimmer? Das Einzige, was hilft, ist die radikale Umkehr zu dem Gott der Bibel, wenn wir nicht untergehen wollen wie einst das Alte Rom!


(Autor: Markus Kenn)


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