Worum geht es an Ostern überhaupt


Ich schreibe diesen Text am Gründonnerstag, den 21. April 2011: Der Gründonnerstag soll uns an die letzte Nacht erinnern, an dem Jesus sich auf den Tod am Kreuz vorbereitete. Dieser Tag macht mich nachdenklich, denn wissen die Menschen eigentlich, worum es an Ostern eigentlich geht?

Die Tage um Ostern herum bedeuten mehr als vier Tage frei und mal relaxen; es ist mehr als der Kurzurlaub, den viele Arbeitnehmer aufgrund der zunehmenden Arbeitsbelastungen dringend brauchen, und es ist in jedem Fall mehr als das traditionelle Spinatessen am Gründonnerstag und dem Verzicht auf Fleisch am Karfreitag. Es ist auch mehr als das Osterlamm, dass man sich vielleicht gönnt, es ist mehr als Frühling und Blüten. Ostern richtig begangen hat auch nichts mit heidnischen Fruchtbarkeitsfesten zu tun.

Nein, der Gründonnerstag erinnert mich daran, dass Jesus eine ganze Nacht durchwachte, betete und sich wünschte, dass der Kelch an Ihm vorüber geht. Doch Jesus hat immer den Willen des Vaters getan: Ihm ist klar, dass Er ans Kreuz gehen muss, um die Verlorenen zu retten, dass es keinen anderen Weg gibt. Sonst wäre Sein Kreuzestod ein sinnloser und barbarischer Akt, nichts weiter.

Aber Jesus liebt uns: Deshalb schwitzt Er im Garten Gethsemane im wahrsten und buchstäblichsten Sinn Blut und Wasser. Er weiß, dass Er verraten wird von einem Seiner engsten Jünger und Freund, und dies für ein paar lumpige Silberlinge. Dabei kam Jesus auch für Judas Iskarioth, und ich bin absolut sicher, dass auch er, der Verräter, noch Vergebung erfahren hätte, wenn er reumütig zum erstandenen Jesus zurück gekehrt wäre.

Ein solcher Verrat schmerzt, vor allem, weil Jesus sündlos ist und alles für Seine Jünger getan hat. Die Wunder, die Zeichen, die Reden und die großartigen Taten haben alle miterlebt, auch Judas Iskarioth; er hätte wissen müssen, was er tat, ja, Iskarioth wusste es nur zu genau und beging deshalb Selbstmord.

Ebenfalls sehr schmerzhaft ist es für Jesus gewesen, dass Seine Jünger schliefen statt mit Ihm zu wachen: Den Tod vor Augen sehnte sich Jesus nach Nähe und Gemeinschaft. Aber Seine Jünger schliefen und scherten sich nicht um die Todesangst Jesu.

Als Jesus dann festgenommen wurde, da verschwanden alle Seine Jünger. Petrus hatte noch großmäulig mit Ihm in den Tod gehen wollen und gab genauso Fersengeld wie die Anderen. Nur von Ferne folgte er und verleugnete seinen Herrn dreimal ehe der Hahn krähte. Beim Militär heißt so etwas "Feigheit vor dem Feind" und wird mit dem Tode geahndet. Jesus aber hat Petrus, als dieser reumütig war, verziehen und wieder aufgenommen. Welch eine Liebe! Ich hätte nicht so sehr vergeben können, obwohl ich noch viel feiger als Petrus bin.

Schläge, Demütigungen, Bösartigkeiten, die Peitsche, mit Knochen gespickt, erträgt Jesu genauso wie das Anspucken, das Schachern um Seine Kleider und die Dornenkrone. Er trägt Sein Kreuz. Entkräftet fällt Er dreimal hin. Dann erleidet Er - ans Kreuz genagelt - einen schmerzhaften Tod. Er wird von den Vorübergehenden verspottet, auch von den Räubern am Kreuz. Selbst die Priesterschaft, die es besser wissen müsste, verspottet Ihn. Ein qualvoller Tod nach vorheriger Folter mit gleichzeitigem Spott: Das macht den Stärksten fertig!

Jesus aber beweist Stärke, Kraft, die göttlich ist. Er hält aus. Er vergibt dem Häscher zu Seiner Rechten. Er sorgt dafür, dass Seine Mutter versorgt wird. Er bittet um Vergebung für Seine Mörder. Und stirbt.

Die Hölle jubelt, der Satan reibt sich die Hände, doch am Dritten Tag steht Jesus leiblich von den Toten auf und hat die Schlüssel des Todes in der Hand: Satans Macht ist gebrochen, der Teufel besiegt. Jesus hat unsere Schuld gebüßt, damit wir das ewige Leben haben.

Und darum geht es an Ostern: Um Jesu Passion, um Sein Sterben, um Seine Sühne für unsere Schuld. Wer im Glauben Jesus annimmt, der ist gerettet: Sein Blut, dass Er auf Golgatha vergossen hat, wäscht uns rein. Lassen wir uns auf Seine Erlösungstat ein!


(Autor: Markus Kenn)


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