Ist das Christentum eine Ideologie?


Am 18.04.11 veröffentlichte der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten einen Aufruf, am Gründonnerstag, den 21.04.11 in Mainz gemeinsam aus der Kirche auszutreten; dreißig Personen sind - so ein Radiobericht - diesem Aufruf gefolgt. Zu den Gründen gehört u. a., dass man im Christentum eine Ideologie sieht, die ihre Werte anderen aufzwingen will und führt als Beispiel den Karfreitag an, an dem öffentliche Tanzveranstaltungen und Vergnügungen von Staats wegen verboten sind. Hier sieht man den großen Einfluss der Kirchen. Doch geht es den Atheisten wirklich darum, sich gegen eine Ideologie zu wehren, geht es ihnen wirklich um Freiheit?

Sie können ja Tanzen: Die Initiatoren dieser Kampagne gehören nicht zu den armen Schichten unseres Landes; oft sind die Funktionäre sehr wohlhabend und haben genügend Raum, um irgendwo ihrem Vergnügen selbst an einem Karfreitag frönen zu können, ohne dass sie damit mit den Gesetzen in Konflikt kämen. Es geht ihnen um die Bekämpfung des Christentums als solches, dass sie fälschlicherweise als Ideologie bezeichnen. Dabei geht es im Christentum um keine wie auch immer geartete Ideologie, sondern um die lebendige Beziehung zu Jesus Christus. Jesus Christus hat niemals hochtrabende theologische Probleme und Problemchen gewälzt, sondern eine praktikable Lehre verkündet, die Er selbst stets umgesetzt hat und umsetzt. Jesus hat uns immer gezeigt, was praktische Nächstenliebe ist.

Was aber ist mit dem Atheismus? Ist er nicht vielmehr eine Ideologie? - Die Beantwortung dieser Frage liegt auf der Hand: Der Atheismus geht davon aus, dass es keinen Schöpfer gibt, sondern dass sich alles via Zufall aus dem Nichts entwickelt hat (Evolutionstheorie). Aber diese Theorie ist bereits eine Ideologie: Die Altersbestimmungen der Erde haben sich im Grunde als falsch heraus gestellt. Die Datierungsmethoden sind umstritten, das Alter der Erde wurde faktisch willkürlich fest gesetzt.

Ebenso wird von der Evolutionstheorie übersehen, dass es nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung unmöglich ist, dass so viele Zufälle statt gefunden haben, in denen das Leben entstehen kann. Die Annahme, dass es ausserirdische Intelligenzen gibt, die sich ebenfalls evolutiv entwickelt haben, ist auf diesem Hintergrund illusorisch.

Atheistische Lösungsversuche sind immer wieder gescheitert, so der real existierende Sozialismus der ehemaligen Ostblockstaaten; hätten Vietnam und China nicht Reformen eingeführt, die dem Kapitalismus näher kommen, so wäre dieser schon gescheitert.

Aber auch ein atheistischer Kapitalismus löst die Probleme nicht: Wo Gott ausgeblendet wird, hat Moral keine Chance, dort wird nur in Kosten und Nutzen gerechnet. Mit liberalistischen Gedanken, der Markt würde es schon richten, funktioniert es nicht. Die Ausbeutung der Arbeiter in der Ersten Industriellen Revolution ist genauso ein Beleg wie der Sozialabbau im Neoliberalismus, der insbesondere vom Thatcherismus in Großbritannien der 1980iger Jahre, der mehr Not als Wohlstand produziert hat.

Im Christentum geht es um eine lebendige Beziehung zu Gott, eine Vater-Kind-Beziehung, die von Liebe getragen ist und die Gott Vertrauen schenkt. Dieses Vertrauen ist nicht blind, sondern in der Praxis, in der täglichen Lebensführung erprobt. Es ist die Annahme Jesu als ganz persönlichen Retter und Erlöser, als den Herrn des Lebens, der uns frei macht von Sünde und Schuld. Im Alltag werden wir durch Jesus positiv verändert. Jesus fasst das Wurzel an der Übel. Und das ist etwas, was keine Ideologie sein kann.


(Autor: Markus Kenn)


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