Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit



Die Wahrheit ist eine Grundvoraussetzung für das Zusammenleben der Menschen - sowohl in der christlichen Gemeinde als auch im weltlichen Bereich. Ohne Wahrheit, ohne Ehrlichkeit ist keine Gemeinschaft möglich. Wo gelogen wird, wo das Vertrauen fehlt, gehen Bindungen sehr schnell kaputt.

Sie kennen sicher den bekannten Spruch: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst dann, wenn er die Wahrheit spricht." Das zeigt, wie schlimm und fast unreparierbar ein leichtfertiger Umgang mit der Wahrheit ist. Es dauert oft lange, bis man zu einem Menschen wieder Vertrauen fassen kann, von dem man einmal bitter enttäuscht wurde. Und Lügen bleiben meist nicht lange verborgen. Sie haben "kurze Beine". Wer sich mit ihnen durch das Leben schmuggeln will, kommt nicht weit. Er kommt zu Fall. Lügen lohnen sich nie und nimmer. Und auch bei der viel diskutierten "Notlüge" sollte man erst prüfen, ob die Not wirklich so groß ist, dass das Sagen der Wahrheit mehr Schaden verursachen würde als die in diesem Fall gewählte Lüge.

Die Wahrheit kann manchmal hart, aber doch notwendig sein. Als mein Vater erfuhr, dass er zum dritten Mal und diesmal unheilbar an Krebs erkrankt war, warf ihn das zunächst innerlich völlig zu Boden. Aber mit der Zeit lernte er es mehr und mehr, sich auf den kommenden Tod einzustellen.
Und zwei Wochen vor seinem Heimgang gab er ein tief bewegendes Bekenntnis zu seinem HERRN Jesus Christus ab. Hätten ihm die Ärzte nicht die Wahrheit über seine Lage gesagt, dann hätte er bis zuletzt in einer Illusion gelebt und sich nicht in gleicher Weise auf die Ewigkeit vorbereiten können.

"Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit" - das gilt für den zwischenmenschlichen Umgang. Das gilt für den Umgang miteinander in Ehe und Familie, am Arbeitsplatz, in der christlichen Gemeinde, in Politik und Gesellschaft. Wie anders sähe unsere politische Landschaft aus, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber, wenn Industriebesitzer und Umweltschützer, wenn Politiker unterschiedlicher Parteien häufiger offen und fair miteinander umgehen würden. Leider wird so viel hinter vorgehaltener Hand geredet. Leider wird so viel "hintenherum" gemacht - und die Gegenseite steht plötzlich vor vollendeten Tatsachen. Das erzeugt Zorn - und der Streit verschärft sich. Wir beten:

Dein Ja ist ein Ja. Dein Nein ist ein Nein.
Du sprichst und es gilt. Dir kann ich trau'n.
Dein Ja gabst Du mir. Mein Nein trifft Dich hart.
Vergib mir mein Nein! Hilf mir zum Ja!

Dein Tod war mein Tod. Meine Schuld war Dein Schmerz.
Oh HERR, als Du starbst, starb ich mit Dir.
Dein Sieg ist mein Sieg, Dein Aufersteh`n meine Kraft.
Oh HERR, weil Du lebst, lebst Du in mir.

Dein Ja trifft mein Nein. Mein Nein wird zum Ja.
Mein Leben wird neu in Deiner Kraft.
Schon längst kennst Du mich. Jetzt kenne ich Dich
und bete Dich an, oh HERR, mein Gott.


(Autor: Lothar Gassmann)


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