Seid ihr so unverständig?


"Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen. Wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?"

Galater 3,3

Da die Gemeinde Jesu besonders anfällig ist gegenüber Verführungen im geistlichen Bereich, warnt Jesus seine Jünger vor allem vor falschen Christussen und falschen Propheten. "Übergeistlichkeit" und Schwärmerei sind schon oft ins Fleischliche umgeschlagen (vergleiche 1. Korinther 5 und 14 miteinander: hier große geistliche Gaben, dort schlimmste Sünde - und das in derselben Gemeinde!). Für die Endzeit ist eine Zunahme verführerischer Zeichen und Wunder vorausgesagt. Diese verstellen den Blick auf Jesu Wunden und bereiten eine sensationshungrige, fleischlich programmierte Menschheit und „Christenheit“ für die Wunderwerke des Antichristen und seines falschen Propheten vor (Matthäus 24,24; Offenbarung 13,13). Geisterunterscheidung ist hier dringend vonnöten, um das Echte vom Falschen zu trennen (1. Johannes 4,1).

Eine besonders große Gefahr für die Gemeinde Jesu ist die Anpassung an den Zeit- und Weltgeist. Unzählbar sind die Einfallstore. Als Beispiele seien nur genannt:

- eine "moderne Bibelauslegung", in der das Diktat der autonomen Vernunft den Glauben an die göttliche Offenbarung verdrängt und die Bibelkritik zum Maßstab erhebt;

- ein "Wohlfühl-Evangelium", in dem Show, Erfolg und Sensationen dominieren und die Themen "Kreuz", "Buße", "Gericht" und "Ernst der Nachfolge" kaum noch Raum haben;

- eine Vermischung biblischer Wahrheiten mit politischen, philosophischen, psychologischen, soziologischen und sonstigen Erkenntnissen ideologischer Systeme, welche von ihren Grundlagen her im Gegensatz zur Bibel stehen;

- ein Streben nach interreligiöser und interkonfessioneller Ökumene und Einheit um jeden Preis und unter Ausblendung der klaren biblisch-reformatorischen Hauptartikel "allein Jesus Christus", "allein die Heilige Schrift", "allein der Glaube" und "allein aus Gnaden",

- eine Anpassung der Lebensgewohnheiten (zum Beispiel Meinung, Moral, Mode, Musik) an das Diktat von Fernsehen und Straße.

Wir beten:
HERR, mein Gott, bitte vergib mir, wo ich fleischlich und nicht geistlich gehandelt habe. Bitte mache aus mir einen geistlichen Christen. Amen.


(Autor: Lothar Gassmann)


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