Wo liegen Deine Prioritäten?


Jeder von uns hat seine Prioritäten: Für den Einen ist die Karriere das Wichtigste, für einen Anderen die Gesundheit, und der Nächste möchte möglichst schnell reich und berühmt werden. Aber auch im Alltag haben wir unsere Prioritäten: Häuslichkeit oder Unternehmungslust, gemütlicher Abend Zuhause oder geselliges Beisammensein am Stammtisch. Für das, was uns wirklich wichtig ist, finden wir Zeit: Für die Familie oder für das Fernsehen, für Freunde oder für den Verein.

Weil unsere Zeit in jedem Fall begrenzt ist - jeder von uns hat nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung - müssen wir ja auch bestimmte Prioritäten setzen; es ist eine Binsenweisheit, dass wir nicht auf jeder Hochzeit tanzen können. Wir müssen uns also entscheiden, wofür wir unsere Zeit nutzen. Weil die Zeit immer knapp ist, weil es immer irgendwo irgendetwas zu tun gibt, müssen wir uns auch entscheiden, mit was wir unsere Zeit verbringen wollen.

Bedauerlich ist - und ich nehme mich hier nicht aus, sondern entdecke bei mir diesen Fehler immer wieder! -, dass viele Christen Zeit finden für Unwichtiges: Man "hängt" irgendwo herum, wo man sich nicht wohlfühlt, man sieht einen Film, den man für langweilig hält, man findet Zeit für dies und jenes.

Damit wir uns richtig verstehen: Es ist schön, wenn sich Menschen im Fußballclub und im Musikverein engagieren, und es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn man zum Kegeln geht. Auch Gespräche am Stammtisch oder der berühmte Kaffeeklatsch können inspirierend sein und neue Kraft geben. Doch werden unsere Hobbies, unser Reden nicht oft genug zur Ersatzbefriedigung, bei dem wir das Eigentliche verlieren? Und verstehen wir es als Christen auch, im Fußballclub, im Musikverein, beim Stammtisch, beim Kaffeeklatsch Jesu Zeugen zu sein?

Wer Zeit findet, Sendungen zu schauen, die ihn nicht interessieren, lügt sich selbst in die Tasche, wenn er behauptet, keine Zeit für das Gebet und die Bibellese zu haben. Gerade das Beten ist hier ein gutes Beispiel: Man kann an einer roten Ampel ein Stoßgebet sprechen, man kann bei einer Bus- oder Bahnfahrt beten oder wenn man auf seine Verbindung wartet. Es lässt sich oft das Eine mit dem Anderen verbinden. Wenn ich spazieren gehe, habe ich auch immer Traktate dabei, auch wenn ich davon ausgehen muss, dass ich Niemanden treffe, doch irgendwann kommt man an einer Kappelle oder einer Schutzhütte vorbei, in denen man ein Traktat "vergessen" kann. Und wer Zeit für den Stammtisch hat, findet sicher auch Zeit, einmal in den Bibelkreis zu gehen. Wer Zeit für den Frühschoppen am Sonntag hat, hat auch Zeit für den Kirchgang. Es ist die Frage unserer Prioritäten.


(Autor: Markus Kenn)


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