Das apostlische Glaubensbekenntnis


"Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen."


Das apostolische Glaubensbekenntnis wird in katholischen und evangelischen Kirchen und oft auch in den Freikirchen gebetet. Deshalb habe ich es oben in seiner Gänze einmal zusammenhängend zitiert und gehe es nun Punkt für Punkt durch, denn ich denke, wir sollten uns Gedanken machen, warum und mit welcher Itention wir es beten.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfers des Himmels und der Erde:

Für Viele ist Gott nur ein sehr schwammiger Begriff, irgend eine Kraft, eine Inteligenz, ein spiritueller Begriff, ein Gott, der weit weg ist. Aber Gott ist kein Gott der Ferne: Er ist Vater, der für Seine Kinder sorgt und dem Seine Kinder vertrauen dürfen. Denn Gott ist allmächtig: Das zeigt die Schöpfung des Himmels und der Erde, die keinesfalls aus dem Nichts rein zufällig entstanden ist. Es gibt keine Ursache ohne Verursacher, und der Himmel und die Erde sind durchorganisierte mathematisch-technisch-physikalische, chemische und biologisch-ökologische Systeme, die haargenau bis ins kleinste Detail funktionieren, solange der Mensch nicht dazwischen funkt. Glauben wir - so müssen wir uns immer wieder in aller Ernsthaftigkeit fragen! - dass Gott wirklich ist, dass Er unser Vater ist, allmächtig und der Schöpfer des Himmels und der Erde?

Und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn:

Wer an Seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus glaubt, der hat das ewige Leben; deshalb ist es wichtig, dass wir Seinen Sohn als unseren ganz persönlichen Erretter und Erlöser annehmen, dass Er unser Herr wird, der Herr über alle unsere Lebensbereiche, über unsere Arbeit und Freizeit, über unsere Familie, über unser Geschäfts- und Privatleben, über unser Geld, unseren Besitz, unsere Einnahmen, über all unser Denken, Reden und Handeln.

Empfangen durch den Heiligen Geist:

Jesus wurde ja nicht nur in einer rein menschlichen Natur geboren; bei Seiner Geburt blieb Seine göttliche Natur erhalten: Deshalb wurde Er durch den Heiligen Geist, nicht durch den Samen eines gewöhnlichen Mannes empfangen. Diese Vorstellung ist natürlich für uns Menschen schwer nachvollziehbar, denn es widerspricht ja nach unserem Verständnis den Naturgesetzen. Gott aber, der Schöpfer des Himmels und der Erde und damit auch der Schöpfer und Gesetzgeber aller Naturgesetze, kann diese Naturgesetze nach Belieben außer Kraft setzen. Er ist - wie wir weiter oben gesehen und gelernt haben - ja allmächtig. Sollte Ihm etwas unmöglich sein?

Geboren von der Jungfrau Maria:

Ich erinnere mich noch an die Erklärung eines altkatholischen Pfarrers; dieser behauptete, Jungfrau in diesem Zusammenhang bedeute, dass Maria eine junge Frau gewesen ist und keine Jungfrau im biologischen Sinne. Das aber würde zugleich die Empfängnis durch den Heiligen Geist und die göttliche Natur Jesu ausschließen. Ich frage mich, wie dieser Pfarrer das Gebet sprechen kann, wenn er ohnehin nicht an die eigenen Worte glaubt. - Maria war tatsächlich bei der Geburt Jesu im biologischen Sinne Jungfrau. Später hatte sie Kinder mit ihrem Mann Joseph und verlor damit ihre Jungfräulichkeit, was aber rein gar nichts an der Jungfrauengeburt Jesu ändert.

Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben

Pontius Pilatus wollte Jesus freigeben, doch er fürchtete den Mob, der schrie: "Kreuziget Ihn!" Deshalb gab Pontius Pilatus Barnabas, den Verbrecher und Mörder frei, nicht aber Jesus, den er für unschuldig hielt und dessentwegen er seine Hände in Unschuld wusch, was nichts an seiner Schuld ändert. Doch ich muss leider zugeben, dass ich ganz sicher genauso feige wie Pilatus gewesen wäre und dem Pöbel nachgegeben hätte! - Oh Gott, sei mir deshalb gnädig!

Jesus wurde gefoltert, gekreuzigt und starb, damit wir in Seinem Blut reingewaschen werden. Er wurde begraben; das war für Seine ersten Jünger ein Schock, denn sie dachten, dass nun alles vorbei sei: Sie hatten Jesu Worte noch nicht in ihrer Gänze verstanden und auch nicht die Prophezeiungen, die Jesus betreffen. Sie verstanden noch nicht, dass Jesus diesen Weg gehen musste, damit wir alle gerettet werden. Sie waren verzweifelt, am Ende, voller Trauer und meinten, ihre letzten drei Jahre wären umsonst gewesen.

Hinabgestiegen in das Reich des Todes:

Das ist die Hölle, dort, wo eigentlich die Verlorenen sind. Aber Jesus führte die Gerechten - also die Bibelgläubigen, die vor Seinem Sühnetod gestorben sind - aus der Hölle heraus ins Paradies. Und Er nahm vom Teufel die Schlüssel der Hölle. Das war und ist der Sieg Jesu über Tod und Teufel. Wenn irgendwo in früheren Zeiten die Schlüssel zur Stadt übergeben worden, dann hat diese Stadt bedingungslos kapituliert. So auch der Teufel: Er trug damals eine für alle Zeiten geltende Niederlage davon. Deshalb ist Jesus der Sieger.

Am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters:

Das Er am Dritten Tage auferstanden ist, dafür gibt es viele Zeugen: Die Wachsoldaten, die das leere Grab zurücklassen wollten, weil sie dem Engel nicht gewachsen waren; der Engel, der den Frauen sagte, dass sie den Lebenden nicht bei den Toten suchen könnten, die Emausjünger, die Jünger in Jerusalem. Seine Auferstehung ist eine historische Tatsache.

Jesus fuhr auf in den Himmel, und dort sitzt Er als unser Anwalt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. Dort setzt Er sich für uns ein, wenn wir unsere Sünden bekennen und ist treu und gerecht, dass Er uns all unsere Sünde vergibt, so wir bekennen, bereuen und uns von Ihm verändern lassen.

Von dort wird Er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten;

So, wie Er in den Himmel aufgefahren ist, so wird Er einmal in Herrlichkeit wiederkommen. Dann wird Er die Lebenden, die an Ihn geglaubt haben, zu sich nehmen in Sein Reich. Das sind die Geretteten, die dann auf ewig mit Ihm, dem König der Könige, auf ewig regieren werden.

Die Toten werden hinausgeworfen in den zweiten Tod: Das ist die Hölle, wo der Wurm nicht stirbt, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird, wo der Rauch ihrer Qual aufsteigen werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ich glaube an den Heiligen Geist:

Als Jesus in den Himmel auffuhr, da hinterließ Er uns den Heiligen Geist als Tröster, damit wir nicht als Waisen zurückbleiben. Der Heilige Geist ist zugleich unser Lehrer, der uns zeigt, wo wir noch sündigen, wo wir uns unter das Blut Jesu stellen müssen und wie wir zu beten haben. Er sagt uns auch, wie wir zu antworten haben und zeigt uns, wie wir das Bekenntnis zu Jesus in die Welt tragen können.

Die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen:

Die heilige, christliche Kirche ist die Gemeinschaft der Heiligen, also all derer, die Jesus als ihren ganz persönlichen Erretter und Erlöser angenommen haben. Mit anderen Bibelgläubigen sollen wir Gemeinschaft haben, damit wir im Glauben gestärkt werden und wachsen. Zusammen können wir dann beten und Gott preisen. Und wir dürfen wissen, dass Jesus immer dort in unserer Mitte ist, wo zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind.

Vergebung der Sünden:

Ohne Vergebung der Sünden gibt es kein ewiges Leben, denn Gott ist zu heilig und zu rein, dass Er auch nur die allerkleinste Sünde sehen könnte. Doch durch Jesu Blut werden wir reingewaschen von unserer Sünde und Schuld. Stellen wir uns unter Sein Blut, so werden wir von aller Sünde gereinigt.

Auferstehung der Toten und das ewige Leben:

Wenn die Entrückung bzw. der Jüngste Tag nicht vorher eintreffen, werden wir biologisch sterben. Die biologisch Toten werden dann auferstehen. Diejenigen, die den zweiten Tod erleiden, gehen auf ewig in die Hölle, für uns aber, die wir gerettet sind, wartet das ewige Leben. Das bedeutet, dass wir für immer mit Jesus herrschen und leben dürfen. Er ging voraus, um uns im Hause des Vaters eine Wohnung zu bauen, die in ihrer Schönheit und in ihrer Ausstattung weitaus herrlicher ist als alles Prunkvolle und Pompöse dieser Welt.

Amen:

Amen bedeutet: So sei es. Damit unterstreichen wir die Ernsthaftigkeit unseres Gebetes, geben quasi unsere Unterschrift. Wir geben Brief und Siegel unter das Gebet. Deshalb sollten wir jedes unserer Gebete stets ernst meinen. Gott schaut nicht nur auf unsere Worte, sondern vor allem auf unser Herz!


(Autor: Markus Kenn)


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