Ich lebte und war doch im Inneren tot



Haben Sie schon einmal einen Töpfer bei der Arbeit beobachtet? Eine formlose Masse aus Ton verwandelt sich unter seinen Händen in die vielfältigsten Gefäße und Figuren. Zuerst wird der Ton grob geknetet und in eine vorläufige Form gebracht. Dann wird er auf eine Scheibe gespannt, die sich fortlaufend dreht. Während des Drehens drückt der Töpfer einmal an diese, dann an jene Stelle - und ehe man sich's versieht, ist eine schlanke Vase, eine Tasse oder ein Kelch entstanden. Auch Figuren von Menschen und Tieren gehen aus der Werkstatt des Töpfers hervor. Figuren, die manchmal so plastisch aussehen, dass man meint, sie würden leben. Welche Formen und Figuren entstehen - das hängt allein von der Phantasie des Töpfers ab. Sie sind so zahlreich und verschiedenartig wie seine Ideen.

Der Töpfer ist ein Schöpfer - ein Schöpfer seiner eigenen kleinen Welt. Und Sie merken vielleicht, warum die Bibel den Töpfer als Bild für den großen Schöpfer, für Gott, gebrauchen kann. Wie der menschliche Töpfer seine kleine Welt, so hat der göttliche Schöpfer Seine große Welt geformt - nach Seinen Gedanken und Vorstellungen, nach Seinem Plan und durch das Wort Seines Mundes. Und zu dieser großen Welt gehört alles, was um uns ist: der Himmel, die Erde, die Tiere, die Pflanzen - und wir selber, die Menschen. Ja, alle Menschen, Sie und ich, sind Geschöpfe Gottes. Sie und ich wurden, wie es die Bibel sagt, in der Töpferwerkstatt Gottes "aus Erde vom Acker" geformt (1. Mose 2,7).

Nun besteht allerdings ein wichtiger Unterschied zwischen der göttlichen und der menschlichen Töpferwerkstatt: Während der menschliche Töpfer seinen Figuren auch bei der größten Kunstfertigkeit kein Leben einhauchen kann, hat Gott das getan. Er schuf Menschen, Tiere und Pflanzen als lebendige Wesen. Als solche können wir Ja zu Gott sagen und Seine wunderbare Liebe zu uns erwidern. Nur so werden Sie und ich wirklich Menschen, wie Gott sie gemeint hat.

Ich lebte und war doch im Inneren tot.
Ich wollte nichts wissen von Jesus und Gott.
Doch wieder und wieder gab Gott mir die Hand,
bis ich Seinen Willen verstand.

Ich las in der Bibel. So vieles war neu.
Ich sprach ein Gebet und verlor meine Scheu.
Ich sah nun, dass Gott mich nicht straft, sondern liebt,
weil Er mir das Wichtigste gibt.

Mein Kreuz fiel aufs Kreuz: Es war Stoppschild für mich.
Dort hing Jesus Christus und opferte sich.
Ich nahm Jesus an, ich blieb anbetend steh'n
und fühlte das Wunder gescheh`n.

Gott kam in mein Leben und wohnt jetzt in mir.
Er nimmt meine Furcht und gibt Freude dafür.
Gott füllt mich mit Hoffnung, die keiner mehr raubt:
Hoffnung, die der hat, der glaubt.


(Autor: Lothar Gassmann)


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