Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben


"Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht."

Hebräer 9,27

"Wir werden immer wieder neu verkörpert" so lautet die Antwort der fernöstlichen Religionen (Hinduismus und Buddhismus) sowie esoterisch-okkulter Strömungen, die im Westen entstanden sind, wie etwa Theosophie, Anthroposophie und New Age, auf die Frage "Was kommt nach dem Tod?" Obwohl es zwischen den einzelnen Systemen gewisse Abwandlungen gibt, ist der Kerngedanke doch der gleiche: Der Mensch stirbt, aber ein geistiger, unsichtbarer Teil lebt weiter und wird irgendwann einmal mit einem neuen irdischen Leib überkleidet.

Der Hinduismus sagt, dass man auch als Tier wiederverkörpert werden kann, während die vom abendländischen Denken beeinflussten Systeme diese Anschauung ablehnen. Für diese kommt der Mensch in Zukunft immer wieder als Mensch zur Welt, und zwar in besserer oder schlechterer Ausgangslage, je nach dem, welches Karma er sich erarbeitet. Karma ist das Schicksalsgesetz,
gewissermaßen die Summe der guten und bösen Taten, die am Ende des Lebens gegeneinander aufgerechnet werden und - je nach dem, wohin sich die Waagschale der Taten senkt - das nächste Leben bestimmen. So komme ich nach dieser Ansicht bei einem Übergewicht der guten Taten zum Beispiel als Prinz oder Geschäftsmann beim nächsten Mal auf die Welt, während viele schlechte Taten im nächsten Leben einen Bettler oder ein missgebildetes Kind ergeben würden.

Diese Vorstellung von der Wiederverkörperung ("Reinkarnation") rechnet also mit dem Leben nach dem Tod. Sie schenkt scheinbar dem Menschen eine Hoffnung, dass es irgendwie weitergeht. Und doch ist diese Hoffnung nicht strahlend und freudevoll, sondern drückend und furchterregend. Denn immer stellt sich die Frage: Reichen meine Taten aus, um mich höher zu entwickeln oder stoßen sie mich in eine unglücklichere Existenz hinab? Und wie lange noch soll sich dieses "Rad der Wiedergeburten" drehen? Wann endlich kommt es zum Stillstand?

Solche Gedanken bewegen den Menschen, der an die Wiederverkörperung glaubt. Kein Wunder, dass diese im fernöstlichen Religionsbereich als Fluch verstanden wird, von dem man sich durch seine guten Taten verzweifelt zu befreien bemüht. Erst neuzeitliche westliche Denker wie G. E. Lessing und Rudolf Steiner haben versucht, ihr positive Deutungen zu geben (zum Beispiel die Wiederverkörperung als "Möglichkeit, immer mehr hinzuzulernen"). Diese Deutungen wirken jedoch sehr gekünstelt, denn was nützt zum Beispiel das "Hinzulernen", wenn man sich in der nächsten Existenz nicht mehr an das Gelernte erinnern kann? Von der Wurzel her handelt es sich beim Reinkarnationsglauben um eine pessimistische Lehre und diese Wurzel lässt sich auch bei allen Umdeutungen nie ganz verdecken.

In 1. Mose 8,21 lesen wir: "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Und in Römer 3,10 heißt es: "Da ist keiner, der gerecht sei, auch nicht einer." Selbsterlösung durch Reinkarnation und Karma ist eine Illusion. Der Mensch gelangt so nie ans Ziel. Er stürzt in die Verzweiflung. Dieses Denken kann somit - genauso wie die Antwort "Mit dem Tod ist alles aus" - keine wahre Hoffnung und keinen Sinn vermitteln.

Darüber hinaus kennt es keine Verantwortung. Denn das Leid des Einzelnen wird dem Karma aus der vorherigen Verkörperung zugeschrieben. Er ist nach dieser Vorstellung selbst daran schuld, dass er zum Beispiel als Bettler leben muss oder an Lepra dahinsiecht. Das unaussprechliche Elend auf den Straßen Indiens sagt mehr über die Folgen der Reinkarnations- und Karmalehre aus als jede theoretische Diskussion!

Auch diese Lehre kann somit keine befriedigende Antwort auf die Frage: "Was kommt nach dem Tod?" sein. Deshalb befragen wir die Bibel.

Wir beten: HERR, öffne den vielen Menschen, die in Selbsterlösungslehren gefangen sind, die Augen, damit sie Dein herrliches Erlösungswerk auf Golgatha erkennen und annehmen. Amen.

Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Johannes 14,6


(Autor: Lothar Gassmann)


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