Ein Leib und ein Geist



Entscheidend für die Bewahrung der Einheit ist die Orientierung auf Jesus Christus als das Haupt der Gemeinde, als den gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Sohn Gottes. Wo diese Orientierung da ist, ist die innere, geistliche Einheit vorhanden (selbst dort, wo sich Gemeinden durch ihre äußere Form und Organisation teilweise unterscheiden).

Wo diese Orientierung fehlt oder wo sie durch andere Lehren verdeckt wird (z.B. durch das Aufstellen bestimmter Satzungen, Gebote und Tage als "heilsnotwendige" Verhaltensweisen; vgl. Galater 4,8ff.), da ist die Einheit verloren oder zumindest gefährdet.

Freilich lehrt das Neue Testament keine Einheit um jeden Preis, keine Einheit auf Kosten der christlichen Wahrheit. An Irrlehren oder Verhaltensweisen, welche die Gemeindezucht erfordern, findet die Einheit der Gemeinde ihre notwendige Grenze. Auch unterscheidet das Neue Testament sehr deutlich zwischen wahrer und falscher Einheit.

Wahre Einheit ist christozentrisch (auf Christus als Mitte ausgerichtet): Sie umfasst nur diejenigen, die an Jesus Christus glauben und zu Ihm gehören, die Sein Wort als "die Wahrheit" behalten, die in der Welt, aber nicht von der Welt sind und die daher von der Welt gehasst werden (Johannes 17).

Falsche Einheit hingegen möchte fremde Glieder zu dem Leib Christi hinzufügen, sie möchte Licht und Finsternis vermischen. Dabei aber mündet sie ins Antichristliche: Sie umfasst die ganze Menschheit, "hurt" mit allen Ideologien und Religionen und verfolgt diejenigen mit Zwang, Terror und schließlich Gewalt, die Jesus Christus als einzigem HERRN, Erlöser und Friedensbringer die Treue halten (Offenbarung 13 und 17 f.).

Diese Weltanpassung war bereits in der Zeit der ersten Christen ein Problem, etwa als die Verfolgungen zunahmen und sich viele dem Kaiserkult unterwarfen. Sie wird der biblischen Prophetie zufolge in der Zeit vor Jesu Wiederkunft ein noch größeres Problem werden - und ist es heute bereits! Seien wir wachsam!


(Autor: Lothar Gassmann)


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