Erschreckende Leichtgläubigkeit


In der Bild-Zeitung vom 30. September 2011 war die Schlagzeile zu lesen, dass Frau Dagmar Berghoff, die als Nachrichtensprecherin bekannt ist, ihr Sterbedatum wüsste, und auf Seite vierzehn derselben Bildausgabe wurde berichtet, dass es sich dabei um die Vorhersage einer Wahrsagerin handelt. Ich war erschrocken von dieser Nachricht: Intelligente und logisch denkende Menschen, die es gewohnt sind, analytisch vorzugehen und sich kein X vor dem U vormachen lassen, fallen auf die doch sehr merkwürdigen Prognosen der Zukunftsdeuter herein und bemerken nicht, in welche okkulte Gefahr sie sich begeben.

Bereits im Dritten Buch Mose, Kapitel 19, Vers 31 warnt uns Gott: Ihr sollt euch nicht wenden zu den Geisterbeschwörern und Zeichendeutern und sollt sie nicht befragen, dass ihr nicht an ihnen unrein werdet; ich bin der HERR, euer Gott." Und im Fünften Buch Mose, Kapitel 18, Verse 9 - 12 steht: "Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, die Völker vor dir." Im Dritten Buch Mose, Kapitel 19, Vers 26b steht kurz und prägnant: "Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben."

Die Hinwendung zu Zeichendeutern - und darunter zählen auch Kartenlegerinnen, Wahrsager, Hellseher und Astrologen - wird von Gott als Gräuelsünde bezeichnet, denn wer sich dorthin wendet, zeigt dadurch, dass er Gott das Vertrauen entzogen hat. Dabei ist es Gott, dem wir wirklich vertrauen können, weil Er nicht lügt. Es ist also besser, Gott, der allwissend ist und es gut mit uns meint, zu vertrauen als irgendwelchen Zukunftsdeutern. Und dies lässt sich an Beispielen belegen.

1. Meine eigene Erfahrung:

Meine Mutter ging sehr häufig zu Zukunftsdeutern; in den meisten Fällen waren es Kartenlegerinnen, dicht gefolgt von Astrologen, und wenn sie fahrendes Volk traf, so ließ sie sich die Handlinien deuten, doch nicht eine einzige Prognose hat auch nur ansatzweise eingetroffen. So sagte eine Kartenlegerin, ich würde ein etwas älteres Mädchen kennenlernen und heiraten; die Ehe würde glücklich werden. Ich bin bis heute nicht verheiratet und war bisher auch niemals verlobt; es sieht derzeit auch nicht so aus, dass ich jemals heiraten werde: Dabei bin ich bereits 48 (!).

Von den Zukunftsdeutern wurde auch prophezeit, ich käme nahtlos in den mittleren Dienst. Die Erfüllung dieser Prognose hätte mich sehr gefreut, denn dann müsste ich mich heute nicht mit Hartz IV herumschlagen, es sei denn, ich hätte einen Arbeitsplatz in einem der Jobcenter. Dabei habe ich mich bei allen infrage kommenden Behörden beworben: Justizvollzugsdienst, Gerichte, Gemeinde-, Verbandsgemeinde, Kreis und Stadtverwaltungen, dem BWB (Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung) sowie bei den damals noch bestehenden Bezirksregierungen. Auch bei Post und Bahn, bei denen damals noch Beamte eingestellt wurden, hatte ich mich beworben. Der Erfolg waren Absagen.

Eine Kartenlegerin prophezeite, dass mein Vater in Kürze sterben würde, wenn meine Mutter von einer Reise zurückkäme. Als meine Mutter von ihrer kleinen Reise - sie hatte ihre Schwester besucht - zurück kam, lebte mein Vater noch über 15 Jahre; meine Mutter hätte darauf hin beinahe einen Suizid begangen, denn die Ehe meiner Eltern war sehr schlecht.

2. Alle Jahre wieder:

Jedes Jahr zu Sylvester prophezeien die Zukunftsdeuter bestimmte Dinge für das kommende Jahr, und am Ende des jeweiligen Jahres stellt sich immer wieder heraus, dass ihre Prognosen so falsch gewesen sind, dass sie nicht falscher hätten sein können. Oder sie sagten etwas voraus, wozu man wirklich kein Prophet sein muss. So sagten die Zukunftsdeuter Ende 1990 den ersten Golfkrieg voraus, doch bei den Truppenaufmärschen der Allianz gegen Saddam Hussein, die in vollem Gange waren, konnte sich wirklich jeder Volltrottel ausrechnen, dass es dort unten ganz gewaltig kracht.

3. Es widerspricht der Logik:

Wenn man etwas vorher weiß, dann geht man mit der Sache auch anders um: Weiß ich zum Beispiel, dass ich morgen mit dem Wagen einen Unfall baue, dann fahre ich erst gar nicht Auto. So ist es auch mit anderen Dingen: Weiß ich, dass ich mich von einer bestimmten Frau irgendwann in einem schmutzigen Rosenkrieg scheiden lassen werde, dann heirate ich sie erst gar nicht. Damit verändert sich die Zukunft eklatant.

Es setzt auch ein nicht abwendbares Schicksal voraus, aber dann wären wir nicht mehr frei in unseren Entscheidungen, und wir stellen uns auf die Stufe willenloser Marionetten.

Vor allem aber sei die Frage erlaubt, warum dann die Zukunftsdeuter kein Lotto spielen, müssten sie doch wissen, wann sie den Jackpot knacken. Die Bemerkung, so etwas funktioniere nicht für einen selbst, ist einfach nur albern: Ein Automechantroniker kann seinen Wagen ja auch selbst reparieren, ein Bilanzbuchhalter seine eigenen Bücher führen, ein Computerexperte seinen eigenen Computer einrichten.

Kurz und gut: Hände weg von Okkultisten! Man begibt sich nur auf ein dämonisches und finsteres Gebiet!


(Autor: Markus Kenn)


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