Miteinander Lösungen suchen



Weil wir als Christen einmal die Welt und auch die Engel richten werden, sollen wir als Christen untereinander unsere Rechtssachen nicht vor der Welt austragen, sondern in der Gemeinde. Schließlich richten wir dann auch über große Sünden wie Gewaltverbrechen, Vergewaltigung und Gotteslästerung. In Anbetracht dieser Tatsache kann Gott von uns erwarten, dass wir die Dinge des täglichen Lebens untereinander innerhalb der Gemeinschaft der Heiligen klären. Dabei ist es unerheblich, ob es um die Höhe einer Rechnung geht oder um Gewährleistungsansprüche, um Mietsachen oder um gerechte Arbeitsverträge. Wo die Fragen im Einzelnen zu kompliziert sind für Laien, hat man immer noch die Möglichkeit, christliche Anwälte zu konsultieren, die hier beratend zur Seite stehen können.

Es geht aber auch um das Bild, das wir abgeben: Für Feinde des Christentums ist es doch eine willkommene Steilvorlage, wenn sie Streitigkeiten von Christen mitbekommen und sehen, um welche Bagatellen es dabei manchmal geht. Wir sind durch den Namen Jesu Christi zu Gerechten geworden und können daher unter der Leitung des Heiligen Geistes erkennen, was recht und billig ist. Unter Glaubensgeschwistern muss es dabei auch möglich sein, Kompromisse einzugehen und dem anderen zu vergeben wie Christus auch uns vergeben hat.

Zudem können wir als die Erben des Reiches Gottes nicht von denen richten lassen, die dieses Reich nicht ererben werden, also nicht von Ungerechten, Unzüchtigen, Götzendienern usw. Wie können wir denn auch Gerechtigkeit von einem Ungerechten erwarten? Wir erwarten letztendlich auch nicht die Wahrheit vom Lügenbaron zu Münchhausen.

Doch wir müssen auch selbstkritisch auf uns sehen: Es ist doch oft so, dass wir in der Gemeinde unseren eigenen Vorteil suchen, dass wir unsere Glaubensgeschwister übervorteilen und Unrecht tun. Es ist nicht schön und schon gar nicht gut von uns, wenn wir die tollen Arbeiten machen, diejenigen Arbeiten aber, die keiner wirklich machen möchte, auf Andere abwälzen, am liebsten auf die, welche sich kaum wehren können.

Als Geschwister im Glauben müssen und dürfen wir solidarisch sein, einander verstehen und auf die Sorgen und Nöte des Anderen eingehen, uns Zeit nehmen und auch das tun, was uns nicht ganz so angenehm ist. Jesus ist schließlich für uns durch Demütigungen, Qualen und Folter gegangen. Dann ist es auch nicht so viel von uns verlangt, wenn wir den Boden schrubben.


(Autor: Markus Kenn)


  Copyright © by Markus Kenn, www.christliche-themen.de
  Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden