Wirksames Gebet



Dieses Wort Jesu Christi ist eine ungeheuer große Verheißung. Man kann es kaum glauben, und es spricht auch einiges dagegen: Haben wir nicht manchmal schon Gott um etwas gebeten und Er hat es uns nicht gegeben? Haben wir in der Schule z.B. nicht gebetet: "HERR, gib, dass diese Arbeit gut ausfällt" - und doch bekamen wir eine schlechte Zensur? Oder ein schwerwiegenderes Beispiel: Haben wir nicht an manchen Krankenbetten gebetet: "HERR, mache doch diesen Menschen gesund" - und er ist gestorben?

Und trotzdem gibt uns Jesus diese große Verheißung. Was ist das Geheimnis der Gebetserhörung? Wann wird ein Gebetswunsch erfüllt? Dazu gibt uns die Bibel klare Antworten und nennt auch deutlich die Bedingungen:

1.) Wirksames Gebet setzt voraus, dass wir an seine Erfüllung glauben.
"Dann werdet ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer, so wird's geschehen. Alles, was ihr bittet im Gebet, werdet ihr empfangen, wenn ihr glaubt" (Matthäus 21,21f.).

2.) Wirksames Gebet setzt voraus, dass wir an Gott als den Erfüller glauben. Das heißt, dass wir Kinder Gottes sind: "Wenn ihr den Vater bittet..."

3.) Wirksames Gebet setzt voraus, dass wir "im Namen Jesu" bitten, das heißt:
in der Kraft Jesu, ja als Eigentum Jesu und Reben am Weinstock Jesus (Johannes 15). Nur mit Ihm als unserem Fürsprecher kommt Gebet gewiss bei Gott an.

4.) Wirksames Gebet ist aufrichtiges Gebet ohne eigensüchtige Hintergedanken. Es ist ein Gebet, das auf die Durchsetzung des Willens Gottes auf Erden zielt. Das Vaterunser ist Vorbild hierfür: zuerst Gottes Wille, dann unser Wille: "Vater unser im Himmel ... Dein Wille geschehe!" Unser Gebet darf nicht im Widerspruch zu Gottes Willen stehen, sonst liegt kein Segen darauf.

Nie sollten wir vergessen, dass Gott unser Gebet aus freier Gnade erhört. Er lässt sich nicht drängen. So kommt es, dass man oft lange auf die Erfüllung warten muss. Für diesen Fall stellt uns Jesus die bittende Witwe und den unverschämt bittenden Freund in Gleichnissen als Vorbilder vor Augen (Lukas 11,5-8; 18,1-8). Beim Beten gilt es, Geduld zu haben.

Zusammenfassend: Die Erhörung von Gebeten liegt in der völligen Freiheit Gottes. Gott lässt sich nicht zwingen. Der Mensch aber darf es sich nicht zu leicht machen. Wirksames Gebet erfordert Glauben, Gemeinschaft mit Jesus, Ausdauer und Geduld bei nicht sofort eintretender Gebetserhörung. Und Gebet enthält, dass wir nicht an Gott zweifeln, wenn Er es überhaupt nicht erhört - dass wir die Führungen Gottes anzunehmen bereit sind. Denn Er allein weiß über unser Bitten und Verstehen, was letzten Endes wirklich gut für uns und die anderen ist. Lasst uns in diesem Sinne auch heute beten – jeder mit seinen Worten ...

Betende Hände, nicht geballte Fäuste,
brechen durch Mauern, geführt vom Heiligen Geiste.
Betende Hände vermögen das Allermeiste.
Kraft ohne Ende.

Betende Hände tragen Not und Leiden
vor Jesus Christus getrost zu allen Zeiten.
Betende Hände erfahren: Ich werd' nicht gleiten.
Gott bringt die Wende.

Betende Hände geben Gott die Ehre,
dass sich im Danken das Lob des Schöpfers mehre.
Wenn ich am Ende den Becher des Lebens leere,
nimm meine Hände!


(Autor: Lothar Gassmann)


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