Die Wichtigkeit der Verkündigung



Paulus war der Völkerapostel guthin: Er bereiste Vorderasien, und er kam nach Zypern und Mazedonien und war damit der erste Missionar für Europa; ohne Paulus wäre das Christentum - wenn überhaupt - erst viel später nach Europa gekommen. Wir haben Paulus viel zu verdanken, was Missionierung anbetrifft: Dafür ließ er sich schlagen, anklagen und verfolgen, erlitt Hunger, war im Gefängnis und wusste oft nicht weiter. Einzig sein geradezu grenzenloses Vertrauen auf Jesus Christus ließ ihn weitermachen. Und was tun wir für die Missionierung?

Die Menschen können Jesus Christus nicht anrufen, wenn sie nicht an Ihn glauben, wenn sie Ihn vielleicht nicht einmal kennen. Man muss von Ihm hören, um Ihn als ganz persönlichen Retter anzunehmen. Unsere Kirchen sind dabei bedauerlicherweise nicht immer, dafür aber immer seltener eine wirkliche Hilfe. Man sieht sich auf die eigene Insel des Glaubens zurück. Oder man redet sich mit der Allversöhnung oder der Prädistanation heraus. Beides führt dazu, dass noch mehr Menschen als nötig verloren gehen.

120 Menschen gehen pro Sekunde (!) verloren, eine schwindelerregende Zahl, vor allem, wenn man sie einmal auf ein Jahr hochrechnet. Wie grausam ist es erst, wenn man es auf ein Jahrzehnt, ein Jahrhundert oder noch länger hochrechnet?! Das Fatale: 89 % der wiedergeborenen Christen haben niemals ein Traktat weitergegeben und auch sonst nicht über ihren Glauben gesprochen, weder in ihren Familien noch bei ihren Nachbarn, geschweige denn noch bei ihren Arbeitskollegen. Nur die Wenigsten raffen sich auf, etwas zu tun.

Es gibt genug Ideen, wie man Mission vorantreiben kann; in dem Chick Gospel "Wer? Ich?" werden zahlreiche Inspirationen gegeben: Wir können doch ein Traktat im Bus, im Zug oder in einer Telefonzelle liegen lassen, wir können sie in Briefkastenaktionen oder in der Fussgängerzone verteilen, wir können sie sogar unter Schulbänke legen oder in Bücher, die wir in die Bücherei zurückbringen. Manches Chick habe ich mit einem Gummibändchen an dem Türknauf eines Strom- oder Wasserverteilhäuschen festgemacht oder in den Schlitz eines Zigarettenautomaten getan, und bei Wanderungen - ich gehe nämlich gern weit spazieren - Traktate in Wanderhütten oder an Hochsitzen ausgelegt. Und auch in Briefen an Verwandte und Freunde, bei Leserbriefen und ähnlichem können wir Traktate beifügen, oft ohne ein Mehr an Porto. Warum tun wir es nicht? Schließlich geht es darum, wo die Menschen um uns ihre Ewigkeit verbringen werden.

Ich vermisse auch die Zeltevangelisationen, die es noch bis in die 1980iger Jahre sehr oft gab. Eine habe ich in Flensburg als Soldat erlebt. Das Gute: Darin konnten Soldaten erreicht werden, die aus ganz Deutschland kamen und nach ihrer Soldatenzeit wieder in ihre Heimatorte zurückkehrten. Diejenigen, die sich dort bekehrten, nahmen natürlich auch ihren neuen Glauben mit und manche - so hoffe ich - werden auch missioniert haben. Als Gemeinden können wir zudem missionarische Gottesdienste und Gemeindefeste feiern.

Der Ideen gibt es genug, und der Bedarf ist in unseren gottlosen Zeiten besonders hoch. Hinzu kommen die vielen unerreichten Völker, die Indianer auf dem amerikanischen Doppelkontinent, afrikanische Stämme, die Aborigines in Australien. Und auch die moslemische Welt hat ein Recht zu erfahren, dass Jesus allein rettet, ebenso die Hindus, die Buddhisten, die fernöstlichen Völker, einfach jeder Mensch. Vergessen wir nicht: Gott gibt keine undurchführbaren Aufträge.


(Autor: Markus Kenn)


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