Heute, wenn ihr Seine Stimme hört ...


"Darum, wie der Heilige Geist spricht (Psalm 95, 7-11): »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten und prüften und hatten doch meine Werke gesehen vierzig Jahre lang.
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Wem aber schwor er, dass sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? Und wir sehen, dass sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens."

Hebräer 3, 7-19

Wir verstocken unsere Herzen, wenn die Stimme Gottes spricht: Schließlich wollen wir es alleine schaffen und sind dabei wie die kleinen Kinder, die auch meinen, alles alleine zu können und dann doch nicht weiterkommen. Aber kleine Kinder - so scheint es mir - verstehen irgendwann einmal, dass sie nicht klar kommen und rufen dann nach Mama oder Papa; wir hingegen verbittern, suchen die Schuld bei den Anderen und werfen Gott, den wir nicht fragen und dessen Hilfe wir ja nicht wollen, vor, dass Er nichts täte. Soll Er uns denn Seine Hilfe aufzwingen? Wollen wir denn Marionetten sein oder wünschen wir, für voll genommen zu werden?

Auch in den vierzig Jahren der Wüstenwanderung, von denen uns das Buch Exodus (2. Mose) berichtet, haben die Leute geprüft und Gott versucht, aber Seine großartigen Taten nicht sehen wollen und rasch vergessen. Verbitterung stieg in ihnen hoch, und sie tanzten um das Goldene Kalb als ihren Götzen. Sie, die vierhundert Jahre lang unter der Knute der Ägypter gelitten hatten, wollten wieder zurück zu den Fleischtöpfen der Pharaonen und vergaßen die Härte der Sklaverei, die sie dort erleben mussten. Das verheißene Land, in dem Milch und Honig fließt und dass der Herr ihnen versprochen hatte, klammerten sie aus.

So sind wir auch heute: Wir verstocken unsere Herzen, wir tanzen um unsere Goldenen Kälber, die da heißen Karriere, Profit, Selbstverwirklichung, Egoismus. Wir verschwenden unsere Energien darauf, uns das Leben gegenseitig schwer zu machen statt miteinander nach Lösungen zu suchen, die tragfähig sind. Darüber hinaus belasten wir uns mit Sünde und Schuld und damit mit Lasten, die nur schwer zu tragen und zu ertragen sind. Wir mögen uns kurzfristig gut fühlen, doch schlägt jede Sünde, die wir tun, bei uns selbst Wunden, doch statt nach Heilung zu suchen, rennen wir immer weiter in diesen grauseligen Sumpf von Sünde. Wir trauen Gott nicht ob aller Zeichen und Wunder, die wir sehen; es ist Blindheit anzunehmen, der ganze Weltraum, die ganze Schöpfung habe sich aus dem Nichts entwickelt. Aus dem Nichts kann Nichts entstehen; von Nichts kommt auch Nichts.

Und trotzdem sind wir schnell dabei, Gott zu verleugnen: "Wie kann Er das alles zulassen, den Hunger, die Kriege, die Gewalt?" - Moment mal! Es sind wir, die wir mit Nahrungsmittelspekulationen, mit übermäßigen Fleischkonsum und einem falschen Konzept bei den erneuerbaren Energien wie dem Biosprit die Lebensmitteln verteuern, sodass die Armen immer mehr öfter hungern und verhungern müssen! Es sind wir Menschen, die Kriege führen und Gewalt ausüben, nicht Gott. Wer lügt, der darf sich nicht wundern, wenn er ein Klima des Mißtrauens schafft. Wenn ich stehle, darf ich mich nicht wundern, dass man mich nicht mehr alleine irgendwo lässt. Gott ist nicht Schuld daran, wenn wir, wenn ich, wenn Du, wenn Sie, wenn Ihr Mist baut.

Sünde ist immer destruktiv: Die Ausziehenden aus Ägypten sahen dann das Gelobte Land nicht, denn ihre Leiber zerfielen in der Wüste. Allzu sehr hatten sie sich gegen Gott versündigt. Es war ihr Unglaube, ihr Götzendienst, auf den sie sich einließen, die Abkehr von Gottes guten und vollkommmenen Geboten, im Grunde also dasselbe wie heute: Wir wollen mit Gottes Geboten nichts mehr zu tun haben und wundern uns, dass alles den Bach runter geht. Statt ehelicher Treue lassen wir uns scheiden und übersehen, dass unsere Kinder dabei zu den wehrlosesten Opfern werden, die dann selbst beziehungsunfähige Egoisten werden, nicht bereit, für Andere, für Freunde, für die eigene Familie einzustehen. Wer seinen Kindern das Märchen vom Klapperstorch und dem Weihnachtsmann glauben machen will, darf sich nicht wundern, dass seine Kinder Unehrlichkeit lernen.

Zudem macht Sünde unruhig, nervös: Der blinde Sturz in allerlei Freizeitaktivitäten, in ein übertriebenes Maß an Arbeit, in Süchte, in Partys, in Events hat doch oft genug seinen Grund darin, dass wir nicht sehen wollen, wie sehr es mit uns selbst bergab geht und wie groß die Leere oft in uns ist. Die Ruhe, in der uns unser eigenes Gewissen anklagt, halten wir nicht aus. Das würde Fragen aufwerfen, und wir haben die Angst vor den Antworten. Kommen wir wirklich zur Gottesruhe, dann haben wir gelernt, die Sünde zu meiden. Ein freies Gewissen ist das beste Beruhigungsmittel, das es gibt. Es kostet uns nur Einsicht und die Bereitschaft, uns von Gott verändern zu lassen.


(Autor: Markus Kenn)


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