Als Jesus Sein Wirken begann



Als Jesus Sein Wirken begann, las Er eine Textstelle aus Jesaja, Kapitel 61, 1 - 2, vor: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen, er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und leidg sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn." - Dazu war Jesus in die Welt gekommen, und wir, Seine Jünger, sind aufgerufen, Sein froh- und freimachendes weiterzutragen.

Aber schon damals verstanden die Menschen nicht, dass Jesus die einzige Chance ist, der einzige Name unter den Himmeln, um errettet zu werden; sie reagierten damals zornig, als Jesus ihnen erklärte, dass sich dieses Jesajawort vor ihren Ohren erfüllt hat: Kein Prophet gilt etwas in seinem eigenen Land, in seiner eigenen Stadt, in seinem eigenen Vaterhause; selbst Jesu (Halb-)Geschwister hatten Schwierigkeiten, Seine Lehre zu verstehen, obwohl sie Ihn vom Beginn ihres Lebens an kannten.

Jesus kannte ihre Gedanken und gab ihnen einige Beispiele, dass Gnade nur die Wenigen bekommen, die da gläubig sind. Voll Zorn erfüllt waren Seine Zuhörer, sodass sie Ihn töten wollten, doch Jesu Auftrag war lange noch nicht erfüllt: So ging Er mitten durch sie durch. Sie konnten Ihm nichts anhaben. Es ist heute jedoch noch genauso wie früher: Die Menschen wollen mit Jesus nichts zu tun haben, oft auch dann nicht, wenn sie engagierte Mitglieder einer Kirche oder Gemeinde sind. Man begnügt sich oft genug mit dem frommen Schein, aber man lässt sich nicht auf die lebendige und alles verändernde Beziehung auf Ihn ein. Ich muss für mich selbst zugeben, dass ich selbst Jesus oft genug kreuzige in meinen Schwachheiten und meinen Egoismen, mit denen ich mir dann selbst im Weg stehe statt die befreiende Kraft Seiner Gnade in Anspruch zu nehmen.

Ich denke, dass jeder Einzelne von uns aufgerufen ist zu überprüfen, ob Er Jesus quasi aus der Synagoge, aus der Stadt herausjagt und in den Abgrund stürzen will oder ob Er Jesus festhält und Ihn in sein Herz aufnimmt. Das bedeutet zwar, dass wir manch bittere Wahrheit und manch bittere Pille zu schlucken haben, doch letztendlich kommt niemand an der Wahrheit vorbei: Eines Tages stehen wir vor Jesus selbst, und dann lautet die Frage, von der unsere Ewigkeit abhängt, ob Er unser Retter oder unser Richter ist. Als Richter ist Er sehr unangenehm, doch wer durch die Tür Seiner Barmherzigkeit eingeht, wird Gnade finden und ewiges Leben.


(Autor: Markus Kenn)


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