Gewissheit über das Kommen des Herrn


... Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. ...

2. Petrus 3, 1-13

Der zweite Brief des Petrus dient dazu, den Empfängern einen lauteren Sinn zu erwecken, einen Sinn also, der die göttlichen Gebote und Vorschriften aus Liebe zu Gott und den Menschen bedenkt und umsetzt. Dafür muss man das Wort Gottes kennen und dem gedenken, was in der Heiligen Schrift steht. Wer die heiligen Propheten kennt, kennt auch die Erfüllungen des Vorhergesagten und sieht so Gottes Wort bestätigt und daher als glaubwürdig an, weil sich das Wort Gottes selbst bestätigt.

Durch die Verkündigung der Apostel - in diesem Fall durch die Verkündigung des Petrus - haben die Empfänger zum lebendigen Glauben an den Heiland und damit zur Errettung gefunden. Das Bewusstsein der Errettung durch den Glauben lässt in den Herzen nicht nur eine lebendige Beziehung zu Jesus entstehen, sondern auch eine tiefe Liebe und eine unbeschreibliche Dankbarkeit, die sich in eben dem lauteren Sinn und den daraus resultierenden guten, gottgefälligen Taten offenbaren. Das Wissen darum, dass der Tag des Herrn unverhofft kommen wird wie ein Dieb - also überraschend - macht die Jünger Jesu wachsam.

Diese Wachsamkeit ist gut, weil dadurch die Bekehrung echt ist: Wer weiß, wann die letzte Stunde schlagen wird, spekuliert womöglich lediglich auf die Häschergnade. Wie ernst ist dann eine solche Bekehrung zu nehmen? - Sicher: Mancher hat sich ehrlichen Herzens noch auf dem Sterbebett in allerletzter Sekunde bekehrt, und jeder, der sich sterbend ehrlichen Herzens zu Jesus bekehrt, ist auch gerettet. Aber das Spekulieren auf Häschergnade ist im Grunde undankbar, weil sie ein Leben haben möchte, dass nicht nach Gott fragt, solange man gesund und vital ist, aber Seine Gnade dennoch beanspruchen will, sobald die Lebensuhr abgelaufen ist. Vor allem ist sie leichtsinnig: Wer weiß, ob er nicht eines plötzlichen, völlig überraschenden Todes - z. B. durch Herzinfarkt oder einen Unfall - stirbt? Oder vielleicht durch bestimmte Erkrankungen nicht mehr dazu kommt, sich zu bekehren?

Wer aber mitten im Leben zum Glauben kommt, der wird die Frohe Botschaft weitergeben können und selbst zu einem Apostel Gottes werden, zu einem Verkündiger, der den Verlorenen das Evangelium predigt. Vergessen wir nicht, dass alle Apostel als Sünder selbst Verlorene gewesen sind, die ebenfalls nur durch die Gnade Gottes gerettet sind. Der Glaube und die Erkenntnis der Erfüllung der biblischen Prophetien zeigt zugleich, dass Jesus wiederkommen wird.

Heute haben wir allerdings bereits genügend Spötter, die fragen, wo Jesus, der Seine baldige Wiederkunft voraus gesagt hat, denn bleibt. Ein buddhistischer Mönch sagte einmal, dass sich viele Europäer deshalb zum Buddhismus bekehren, weil diese Prophezeiung ja in der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums nicht eingetroffen sei. Dabei sind für Gott tausend Jahre wie ein Tag, und Er setzt die Prophezeiung Seiner Wiederkunft nicht aus, sondern hat Geduld mit uns und möchte, dass niemand verloren geht, sondern dass jeder Einzelne zur Buße findet, also zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.

Zugleich ist der Wunsch Gottes für uns ein Auftrag, ein Befehl: Wir sind berufen, die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen und die Zeit, die uns noch bleibt, auszukaufen. Jeder Christ ist immer auch zugleich ein Evangelist. Dafür muss man kein Theologe sein, auch wenn eine gute Bibelkenntnis und das Lesen christlicher Bücher hier sehr hilfreich sind. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass z. B. Petrus ein einfacher Fischer war, und es waren Hirten - die Ausgestoßenen jener Zeit -, welche als Erste von der Geburt Jesu erfuhren und diese verkündigten.

Lassen wir uns von den Spott derjenigen, die nicht an die Wiederkunft des Herrn glauben, nicht verunsichern. Jesus kommt wieder in den Wolken mit Macht und Herrlichkeit. Freuen wir uns in Dankbarkeit darauf!


(Autor: Markus Kenn)


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