Kreuzesdarstellungen


Ich wohne in einer sehr katholisch geprägten Gegend: Da ist es gang und gäbe, Kreuze auf Gipfeln aufzustellen oder auch ein Kreuz am Wegesrand anzubringen, letzteres, wenn dort jemand tödlich verunglückt ist. Es ist dann wie ein Kreuz auf einem Grab, das an den Verstorbenen mit Namen, Geburts- und Sterbedatum erinnert.

Die Darstellung des Kreuzes erinnert uns auch an das Opfer, das Jesus für uns brachte, um uns von den Sünden loszukaufen. Damit hat Er die Schuld bezahlt, die wir auf uns geladen haben; wir müssen Sein kostbares Blut dafür in Anspruch nehmen und erhalten dann dieses unbezahlbare Gnadengeschenk.

Doch mich persönlich irritiert es immer wieder, wenn ich in Kirchen und in Kapellen Jesus immer noch am Kreuz hängen sehe: Es erscheint mir, als würde Er ewig dort sterben und wäre nicht von den Toten auferstanden, hätte nicht Tod und Teufel besiegt. Dabei ist Er doch hinabgestiegen und hat vom Teufel die Schlüssel der Hölle erhalten: Damit hat der Teufel seine Kapitulation erklärt, auch wenn er die Menschen immer noch täuscht und verführt.

Ein Kreuz, an dem Jesus nicht mehr hängt, sagt mir dabei vielmehr: Es zeigt, dass Jesus den Sieg errungen hat, unter dem ich mich als Christ stellen kann; das Kreuz ist somit Rettungsanker und zugleich Schutzschirm gegen die satanischen Angriffe, denen ich ohne Jesus nicht gewachsen bin.

Eigentlich endet das Kreuz historisch gesehen mit dem Querbalken. Man hat ein Stück Holz aus symbolischen Gründen auf den Querbalken gesetzt: Es soll zeigen, dass nicht das Kreuz als solches, sondern Jesu Auferstehung der Schlusspunkt ist und uns die Hoffnung, ja, sogar die Gewissheit verleiht, dass wir gerettet sind.

Gleichzeitig wird der Querbalken quasi zu einem Minuszeichen: Dieses Minuszeichen bringen wir ein mit unserer Schuld, mit unseren Sünden, die wir im Blute Jesu abwaschen können. So gereinigt wird das Kreuz mit dem Aufsatz zum Pluszeichen. Dieses Pluszeichen sagt uns klipp und klar, dass unser Minus durch Jesus zum Plus geworden ist, dass unser Leben jetzt Sinn und Zukunft hat, eine Zukunft unendlich weit über den Tod hinaus.


(Autor: Markus Kenn)


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