Glaube verändert


Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; ...

Hebräer 11, 1-39

In diesem Abschnitt des Hebräerbriefes finden wir zahlreiche Beispiele, wie der Glaube die Menschen und damit ihr Denken, Reden und Handeln verändert hat: Josef erkannte in Ägypten, dass die Zeit des Auszuges kommen würde und gab deshalb Anweisungen, was mit seinen Gebeinen geschehen sollte, denn er wünschte sich, zu gegebener Zeit in seiner Heimat beigesetzt zu werden.

Der Vers 37 zählt auf, was die ersten Christen in der Verfolgung erduldeten bis hin zum qualvollen Foltertod; das ertrugen sie deshalb, weil sie voll und ganz überzeugt gewesen sind von der Richtigkeit des Evangeliums. Sieht das mit uns genauso aus? - Diese Frage ist berechtigt, denn auch unser Glaube wird durch Zeiten der Trauer oder durch Leidenserfahrung oder durch Angriffe von Nichtgläubigen da und dort auf eine harte Probe gestellt. Unser Glaube ist nur dann echt, wenn er sich in den Prüfungen bewährt. Wird nicht auch Silber und Gold durch das Feuer geläutert? Die Prüfungen sind das Feuer, durch das unser Glauben geläutert wird.

Je mehr sich unser Glaube bewährt, umso mehr werden wir Veränderungen spüren. Das Vertrauen in Gott wird stärker, unsere Orientierung auf seine Gebote wird intensiver und verändert uns im Denken, Reden und Handeln. Wir setzen die Prioritäten anders und sehen auf das Zukünftige, Ewige und weniger auf das Zeitliche. Nicht der irdische Reichtum und der menschliche Ruhm sind mehr entscheidend, sondern die Schätze, die wir bei Gott haben, weil wir Seinen Ruhm suchen.

Das Vertrauen auf Gott hin macht uns auch frei vor der Meinung der Anderen. Statt uns dem Gruppendruck zu beugen, lernt man es als Christ, das zu tun, was in Gottes Augen richtig ist. Ein solches Verhalten gibt Stärke und macht berechenbar: Wir werden eindeutig, zuverlässig und klar. Und wir werden stark im Ertragen von Herausforderungen: Nicht umsonst ist Tapferkeit eine christliche Tugend.

Genau wie Abraham wagen wir es, Neuland zu betreten, sei es, dass wir in ein anderes Land auswandern, sei es, dass wir bestimmte Dinge und Gewohnheiten ändern. Wie Noah bauen wir auf Geheiß Gottes die Arche, wenn auch in übertragener Hinsicht, selbst wenn die ganze Welt uns auslacht. Genau wie Matthäus, wie Petrus lassen wir alles stehen und liegen, wenn Gott uns beruft. Genau wie einst der Christenverfolger und Mörder Saulus werden wir zu bekennenden eifrigen Christen und damit zum Paulus. Wie Zachäus, der Oberzöllner, kehren wir, wenn wir an Jesus Christus zu glauben beginnen, von unserem bisherigen falschen Weg ab und richten uns nach Gott aus.

Viele haben diese Veränderungen erlebt: Depressive fanden neuen Lebensmut, Trauernde Trost und manch Suchtkranker fand die Kraft, trocken bzw. clean zu werden. Sinnsucher fanden Orientierung, Fragende Antworten und Licht in der Finsternis dieser Welt. Dies geschieht auch jetzt und solange noch, wie wir in der Gnadenzeit leben. Es sind zwar nicht immer phänomenale Veränderungen wie bei Saulus, der zum Paulus wurde, und manchmal bleiben Äußerlichkeiten gleich, aber es verändert sich die Motiviation, und die Prioritäten werden neu gesetzt. Was man tut, tut man dann zum Lobe des Herrn.
Glaube schenkt vor alem Mut, den Mut zur Neuorientierung und Veränderung, den Mut zum Neubeginn und den Mut, sich von Jesus führen zu lassen. Ich wünsche uns allen diesen Mut.


(Autor: Markus Kenn)


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