Ich lebe; doch nun nicht ich



Der bekannte China-Missionar Hudson Taylor begann seine Missionstätigkeit mit großem Eifer für den HERRN. Er investierte viel Mühe, Kraft und Zeit. Er wollte für alles da sein. Aber immer mehr kam er an das Ende seiner Kraft. Er konnte nicht mehr. Da ging ihm die Erkenntnis auf, die in seiner Biographie als „das geistliche Geheimnis Hudson Taylors“ bezeichnet wird. Dieses Geheimnis lautet: „Christus in mir“. „Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Nicht ich erkenne und entscheide, was getan werden muss, sondern der HERR, der durch Seinen Heiligen Geist in mir wohnt. Ihn darf ich fragen und um Seine Leitung bitten. Und Er schenkt mir auch die Gaben und Kraft, um die Pläne auszuführen, die zum Bau Seines Reiches dienen. Als Hudson Taylor dieses geistliche Geheimnis erkannt hatte, war er ein ganz neuer Mensch geworden, der nun in der völligen Abhängigkeit vom HERRN Großes für Ihn wirken durfte: nämlich den Aufbau einer segensreichen Missionsarbeit und die Bekehrung vieler Tausender Heiden.

Stehen auch wir so in der Abhängigkeit vom HERRN? Sind wir bereit zu sagen: Lieber HERR! Ich lebe zwar, aber doch ist mein eigenes Ich gestorben. Du, HERR Jesus, sitzt jetzt auf dem Thron meines Herzens. Du bestimmst über mich. Du leitest mich mit den Augen Deiner Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Amen.

Du, HERR, bist da in der Dunkelheit und Du bist da in dem Licht.
Du, HERR, bist da jetzt und allezeit, aber ich sehe Dich nicht.
Wie oft, HERR, bin ich noch blind für Dich oder ich nehme Reißaus.
Oh HERR, ich bitte Dich: Halte mich! Führ' mich zu Dir in Dein Haus!

Zeige mir mehr, als die Augen seh'n! Gib mir den Glauben, oh HERR!
Lass durch den Geist mich Dein Wort versteh'n! Stärke mich Tag f. Tag mehr!
Du, HERR, kamst für mich in diese Welt. Du starbst am Kreuz meinen Tod.
Doch weil Du lebst, ist die Nacht erhellt, Jesus, mein HERR und mein Gott!

Du, HERR, fuhrst auf in das Himmelreich und Du bist trotzdem auch hier.
Du, HERR, bist Gott, Deinem Vater gleich und bist auch Bruder zu mir.
Bleibe bei mir in der Dunkelheit! Sei Du mein Trost, sei mein Licht!
HERR, Du bist da jetzt und allezeit. Darum verzage ich nicht.


(Autor: Lothar Gassmann)


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