Für oder gegen Jesus?


"Johannes sprach zu ihm: Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister in deinem Namen aus, und wir verboten's ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Ihr sollt's ihm nicht verbieten. Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt deshalb, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Es wird ihm nicht unvergolten bleiben."

Markus 9, 38-41

"Und er trieb einen bösen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als der Geist ausfuhr, da redete der Stumme.
...
Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut."

Lukas 11, 14-23

Bei Jesus gibt es keine Neutralität, kein Sowohl / Als auch und kein wie auch immer geartetes Jein. Es gibt bei Ihm auch keinen goldenen Mittelweg, und man kann nicht ein bisschen Christ sein; schließlich gibt es auch nicht ein bisschen schwanger. Jesus fordert unsere klare Entscheidung heraus, und das ist gut so: Halbherzigkeiten zerreißen uns. Man kann nicht dem Herrn und zugleich dem Mammon dienen.

Der fremde Wundertäter, über den Johannes spricht, hatte sich für Jesus entschieden. Deshalb nutzte das Verbot des Johannes und der anderen Jünger nichts, die meinten, jener Fremde folge Jesus nicht nach. Dies mahnt uns zur Vorsicht und zur Vermeidung vorschneller Urteile, die immer gefährlich sind. Wissen wir wirklich, ob andere Personen nicht auch Jesus nachfolgen? - Schließlich ist nicht entscheidend, ob jemand unserer Denomination angehört oder nicht, ob wir ihn kennen oder nicht oder ob er uns unbekannt ist. Es gibt - glücklicherweise - viele Christen auf der Welt, sodass wir nicht alle unsere Glaubensgeschwister persönlich hier auf dieser Erde kennen können. Und manchmal erscheint es uns, dass eine bestimmte Person kein Christ ist und ist doch ein Diener des Herrn. Wir schauen ja auch nur vor den Kopf, aber Jesus sieht die Herzen und kennt die geheimsten Gedanken der Menschen.

Auch wenn nach außen hin keine Früchte des Glaubens erkennbar sind, so wissen wir doch nicht, ob derjenige, den wir beurteilen, nicht doch - quasi hinter den Kulissen - Gott dient. Wir kennen auch nicht die Motivation, mit der jemand anderen dient. Unser Wissen ist Stückwerk.
Aber wir dürfen wissen, dass diejenigen, die nicht gegen Jesus sind, sich für Jesus entschieden haben. Allerdings ist es kein saloppes "Ich habe ja nichts gegen Jesus!" nach dem Motto: "Es ist mir ohnehin völlig Wurst!" Nicht gegen Ihn zu sein bedeutet, sich bewusst für Ihn zu entscheiden. Wer dem Evangelium gleichgültig gegenüber steht, hat sich bereits dagegen entschieden. Wer so handelt, gleicht einem Patienten, der Medizin verschrieben bekommt, aber diese nicht nimmt, weil ihn die Ratschläge und der ärztliche Rat nicht wirklich interessieren. Wer so handelt, hat sich dafür entschieden, krank zu bleiben und nicht gesund zu werden.

Es genügt nicht, nach außen hin ein christliches Leben zu führen. Entscheidend ist nicht die Häufigkeit des Gottesdienstbesuches oder unser Engagement in der Gemeinde; entscheidend sind letztendlich auch nicht unsere Spenden und unser theologisches und biblisches Wissen: Das alles nützt nichts, wenn wir keine lebendige Beziehung zu Jesus haben. Ein bewusstes Ja zu Jesus ist die Voraussetzung für ein Leben für und mit Jesus. Aus diesem Ja resultiert dann unser Interesse für Seinen Willen, unser Bibelstudium, unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft mit anderen Christen. Für oder gegen Ihn ist die Frage, von der letztendlich abhängt, wo wir unsere Ewigkeit verbringen werden.


(Autor: Markus Kenn)


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