Ganzer oder halber Christ?


Es gibt Viele, die sich in einer trügerischen Sicherheit wähnen: Schließlich waren ihre Eltern und Großeltern Christen, man ist getauft, gefirmt und / oder konfirmiert, man nimmt regelmäßig an Gottesdiensten teil, man richtet sein Leben so gut als möglich nach den christlichen Werten aus. Das alles ist ja auch in Ordnung, doch Vorsicht: Gott kennt keine Halbheiten, und Er akzeptiert kein sowohl / als auch. Es gibt für Ihn kein schwammiges Jein, sondern wer nicht Ja sagt, hat Nein gesagt. Genauso, wie man nicht ein bißchen schwanger sein kann, kann man auch nicht ein bißchen Christ sein.

Und das Christenleben findet nicht nur des sonntags eine Stunde lang im Gottesdienst statt, es begrenzt sich auch nicht allein auf kirchliches und / oder soziales Engagement, es ist auch nicht Bibelkreisen und Lobpreisgruppen alleine getan, und es ist nicht nur das Zahlen der Kirchensteuer und des Zehnten: Christ ist man 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, vier Wochen im Monat, an 365 Tage im Jahr und in einem Schaltjahr sogar 366 Tage lang.

Anders ausgedrückt: Es ist zwar gut, die Bibel sehr gut zu kennen, doch was nützt es, wenn man es nicht in die Tat umsetzt? Schon der große deutsche Dichter Erich Kästner reimte: "Es gibt nichts Gutes außer man tut es." Wir müssen uns also richtig bekehren und von der Sünde ablassen, sonst wird es nichts. Wenn wir Christus als unseren Herrn annehmen, dann geben wir damit Ihm die Führung über unser Leben. Wenn wir bitten, dass Er uns nach Seinem Willen verändert, dann macht dies nur dann Sinn, wenn wir bereit sind, diese Veränderung auch zuzulassen.

Es ist wie in einer Therapie: Ein Alkoholiker, ein Drogensüchtiger, der sich in einen Entzug begibt, hat nur dann Erfolg, wenn er trocken bzw. clean werden will. Ein Arzt hat bei seinen Patienten nur dann Erfolg, wenn sie gesund werden wollen und die Verordnungen und Medikamente wie vorgeschrieben zu sich nehmen. Auch hier helfen keine Halbheiten.

Sicher: Wir sind Menschen, und da passieren uns Patzer, da geht nicht immer alles so, wie man es plant und es sich wünscht. Doch wenn es uns mit unserer Bekehrung ernst ist, dann kommen wir damit auch vor dem Herrn und bekennen unser Versagen. Das ist so wie mit der Körperpflege: Man wäscht sich ja nicht nur einmal im Jahr, sondern säubert sich täglich. Wir putzen unsere Zähne regelmäßig und putzen unsere Schuhe jeden Tag. Dann tun wir auch gut daran, geistliche Hygiene zu betreiben und Gott um Verzeihung zu bitten für das, was bei uns - noch - nicht in Ordnung ist und lassen uns helfen, uns weiter von Ihm verändern zu lassen.

Das allerdings müssen wir sehr ernst nehmen: Christ sein ist keine Nebensache, es ist kein Hobby, das man einmal ruhen lassen kann, sondern es ist eine Entscheidung, die man trifft. Es geht um die Richtung, in die man geht. Es geht darum, ob man mit ganzem Herzen dabei ist. Es geht darum, ob wir selbst dann fest bleiben, wenn es Widerstände gibt, ob wir uns nicht durch Alltagssorgen oder Vergnügungen wieder ablenken lassen. Es genügen keine Lippenbekenntnisse. Jesus gehört nicht nur auf unsere Lippen, sondern und vor allem in unsere Herzen. Ihn sollen wir lieben aus ganzer Kraft, mit ganzem Verstand, mit unserem ganzen Gemüte, mit unserer ganzen Seele, mit jeder einzelnen Faser unseres Lebens. Amen!

"Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel."

Matthäus 7, 21

"Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?"

Lukas 6, 46

"Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt."

Matthäus 22, 14


(Autor: Markus Kenn)


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