Der sechste Bußpsalm Davids


"Ein Wallfahrtslied.
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir.
Herr, höre meine Stimme!
Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!
Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst –
Herr, wer wird bestehen?
Denn bei dir ist die Vergebung,
dass man dich fürchte.
Ich harre des HERRN, meine Seele harret,
und ich hoffe auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf den Herrn
mehr als die Wächter auf den Morgen;
mehr als die Wächter auf den Morgen hoffe Israel auf den HERRN!
Denn bei dem HERRN ist die Gnade
und viel Erlösung bei ihm.
Und er wird Israel erlösen
aus allen seinen Sünden.

Psalm 130,1-8

Ja, wenn wir zu Gott rufen, dann rufen wir aus der Tiefe unserer Sündenschuld zu Ihm; wir sind tief gesunken in unserer Schuld. Wir wissen kaum mehr, was richtig oder falsch ist. Wir tun das Böse und behaupten noch, es sei das Gute. Ladendiebstähle, Steuerhinterziehung, Sozialbetrügereien, Gewalt auf Schulhöfen, Versicherungsprellerei sind längst schon Alltag. Über Ehebruch macht man sich keine Gedanken mehr. Wir nehmen es wie ein Naturgesetz hin, von Politikern belogen und betrogen zu werden. Außer am Stammtisch regt sich keiner mehr darüber auf, dass Wahlversprechen nicht eingehalten werden. So tief ist unsere Schuld.

Jeder Einzelne von uns ist schuldig. Jeder von uns hat schon gelogen, auch wenn er dies als Höflichkeit oder Notlüge ausgibt. Jeder von uns hat schon einmal gemogelt, sei es beim Spiel oder bei einer Klassenarbeit. Jeder von uns hat schon einmal aus Nachbars Garten den Apfel geklaut oder Blumen für die Freundin. Oder, oder, oder ...

Offen gestanden kann niemand vor Gott bestehen. Die Schuld trennt uns von Ihm und Seiner Heiligkeit. Dafür bedarf es keiner Kapitalverbrechen. Dafür muss man kein Totschläger oder Mörder sein. Selbst die kleinste Lüge trennt uns von der absoluten Heiligkeit Gottes. Deshalb tun wir gut daran, um Vergebung zu bitten bei Gott, eine Vergebung, die nur dann gewährt wird, wenn wir Jesus als unseren ganz persönlichen Retter und Erlöser annehmen.

Bei Gott ist durch Seinen eingeborenen Sohn Jesus Vergebung: Deshalb sollen wir Gott größtmöglichen Respekt und größtmögliche Ehrfurcht entgegenbringen: Seine Gnade gibt es umsonst, doch sie war und ist nicht billig; sie hat das Leben Seines Sohnes gekostet, und es war ein leidvoller Weg und ein qualvolles Sterben. Doch dadurch haben wir Hoffnung, und nur dadurch konnten wir erlöst werden.

Zugleich ist dieser Psalm prophetisch: Es kommt der Tag, an dem sich Israel und das gesamte jüdische Volk zu Jesus bekehren wird. Glückselig sind alle, die an Jesus glauben, deren ganz persönlicher Retter und Erlöser Er geworden ist.


(Autor: Markus Kenn)


  Copyright © by Markus Kenn, www.christliche-themen.de
  Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden