Frieden mit Gott



Alle Menschen sehnen sich im Grunde nach Frieden mit Gott; in den heidnischen Religionen werden dafür Opfer gebracht, und manche dieser Opfer sind sogar sehr grausam: Bei den Kelten mussten Arme, die sich nicht freikaufen konnten, ein Kind mitgeben, um die Götter milde zu stimmen; darauf geht der Brauch des Halloween zurück. Vor den Häusern derer, die bereits ein Kind geopfert hatten, stand ein Kürbis mit ausgeschnittenem Gesicht als Zeichen dafür, dass die Opfergabe bereits entrichtet war und in dieser Nacht kein weiteres Menschenopfer eingefordert werden durfte. Die Babylonier warfen sogar Babys in den Moloch, und bei den Inkas wurde den Feinden, die man den Göttern opferte, das Herz bei lebendigem Leibe ausgerissen.

Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei, und doch versuchen die Menschen, durch Werksgerechtigkeit Gott oder Götter milde zu stimmen. So sieht man bei den Hindus ein leidvolles Leben als Bestrafung für die Sünden eines vorherigen Lebens an, und auch der Buddhismus behauptet, dass man durch viele Reinkarnationen sich die Erlösung erarbeiten müsse. Im Islam werden bestimmte Werke gefordert, so die Armensteuer und die Wallfahrt nach Mekka, die Hadsch genannt wird. Ein Moslem, der diese Pflicht erfüllt hat, darf den Ehrentitel "Hadschi" in seinem Namen führen.

Diese Beispiele lassen sich endlos fortsetzen; Fakt aber ist, dass der Mensch es niemals schafft, sich aus dem Sumpf der eigenen Schlechtigkeit und Sündhaftigkeit herauszuziehen. Ganz gleich, ob er viele Wallfahrten zu "heiligen Orten" unternimmt, ob er so und so viele Bußübungen macht oder die Zeremonien seines Glaubens vollzieht, ob er versucht, mit guten Taten den Himmel sich zu verdienen oder sonst irgend etwas macht: Letztendlich kann ihm das nicht helfen. Gute Taten, die deshalb geschehen, um sich ein besseres Schicksal in einem vermeintlich nächsten Leben zu verdienen oder erlöst zu werden, geschehen aus Berechnung und sind daher nicht uneigennützig. Weil sie deshalb nicht aus der reinen Liebe zu Gott und den Menschen geschehen, können sie keinesfalls den heiligen Gott gnädig stimmen.

Gott ist auch nicht käuflich: Weder gute Taten beeindrucken Ihn, weil diese ja aus Berechnung geschehen wie gerade erklärt, noch dadurch, dass man Wallfahrten unternimmt oder sich irgendwelche Ablässe kauft. Gott ist schließlich unbestechlich. Es wäre ja auch ungerecht, wenn sich ein Reicher Ablässe kaufen könnte und damit gerettet wäre, während ein Armer für immer in der Hölle schmoren müsste, weil er sich eben das nicht zu leisten vermag.

Deshalb hat Gott Seinen eingeborenen Sohn gesandt, durch den wir gerettet wurden. Wer das Geschenk Christi annimmt und sich unter Sein auf Golgatha vergossenes Blut stellt, ist gerettet, aber aus Gnade. Das macht demütig und dankbar zugleich. Es ist aber auch gerecht und barmherzig: Gerecht deshalb, weil sich dieses Geschenk selbst derjenige leisten kann, der außer seinem nackten Leben gar nichts hat, aber auch barmherzig, weil wir uns es nicht verdienen, sondern einfach geschenkt bekommen. Es ist einfach, sodass es auch ein Dummer nachvollziehen kann und es keiner Bildung bedarf. Es ist logisch, weil wir Menschen uns ja nicht selbst erlösen können, weil immer Schlechtigkeit in uns ist, so sehr wir uns auch um das Gute und Edle bemühen mögen.

Durch Jesus, der frei von jeder Sünde ist und deshalb das Sühnopfer für uns trug und für uns zahlte, wenn wir es denn annehmen, haben wir Frieden mit Gott und können uns in Gottes Arme fliehen. Wir müssen uns dann nicht mehr vor Gott verbergen wie einst Adam und Eva, ihrer Sünde, ihres Unglaubens und ihres Ungehorsams bewusst. Wir sind dann auch nicht mehr flüchtig wie Kain, der aus Neid und Eifersucht seinen Bruder erschlug, weil dessen Opfer gefiel.
Und mal ehrlich: Der Freizeitstress bzw. die übertriebene Hineinsteigerung in Arbeit ist doch für die meisten Menschen nichts anderes als eine Flucht vor ihrem Gewissen, ihrem Unfrieden. Solange man beschäftigt ist, denkt man nicht über Sünde und die eigene Verlorenheit nach. Wie einst Kain sind die Menschen flüchtig, wenn sie auch nicht ihren Bruder erschlagen, dafür aber sich in Arbeit und Vergnügungen stürzen.

Wer aber Frieden mit Gott hat, muss nicht mehr fliehen und kommt zur Ruhe. Arbeit und Freizeit halten sich die Waage, Muße und Tun sind im Lot. Dadurch haben Menschen, die Frieden mit Gott haben, Geduld und Bewährung. Sie regen sich weniger auf und können vieles mittragen. Sie bewähren sich in den Stürmen und Krisen des Lebens und werfen nicht gleich hin, wenn es Schwierigkeiten gibt.
Wer Frieden mit Gott hat, der hat auch Hoffnung, ist optimistischer und stärker. Frieden mit Gott führt zum Frieden mit sich selbst und den anderen Menschen. Wenden wir uns deshalb an Jesus Christus, damit wir Frieden finden mit Gott.


(Autor: Markus Kenn)


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