Der Christ in Staat und Gesellschaft


"Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.....

Römer 13,1-7

"Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl."

Jeremia 29,7

Als Christen sind wir zwar nicht von dieser Welt, aber mitten in ihr: Als solche haben wir natürlich ein Teil der Gesellschaft, des Staates, der Gemeinde, in denen wir leben. Selbstverständlich ist auch, dass wir in dieser Welt beobachtet werden und auffallen. Die Menschen hören unsere Botschaft und wissen, dass wir Christen sind: Von jedem Einzelnen von uns hängt deshalb wesentlich ab, welchen Ruf das Christentum genießt. Wenn auch nur einer von uns sich gründlich daneben benimmt, dann schließt die Gesellschaft auf das gesamte Christentum zurück. Und die Welt - aufgehetzt durch Satan - beobachtet uns sehr genau und findet Fehler, Sünden und Anklagepunkte. Es liegt an uns, ihnen trotz aller unserer Unzulänglichkeit zu zeigen, was Jesus Christus mit Seinem Liebesgebot meint. Eine möglichst vorbildliche Lebensführung ist das überzeugendste Argument.

Das bedeutet aber auch, dass wir dem Staat gegenüber, in dem wir leben, loyale Bürger sind: Weil der Staat bestimmte Aufgaben übernimmt wie Gesundheitsvorsorge, Innere Sicherheit, Bildung und Soziales, braucht er natürlich Einnahmen, die in Form von Steuern, Beiträgen, Abgaben und Gebühren erhoben werden. Für uns als Christen sollte es selbstverständlich sein, diese pünktlich zu bezahlen. Ebenso sollen wir bei der Steuererklärung ehrlich sein und gegenüber dem Staat und den Sozialversicherungsträgern keine Ansprüche stellen, die uns nicht zustehen.

Doch das allein genügt nicht: Der Apostel Paulus weist uns ausdrücklich darauf hin, dass wir im Staat Gutes tun sollen, denn jede menschliche Gemeinschaft lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. Wir sollen darauf bedacht sein, Gutes zu tun. Jeder von uns hat bestimmte Möglichkeiten, sich öffentlich einzubringen, sei es beim Schulelternbeirat, sei es in der Politik, sei es bei einem örtlichen Sport- oder Musikverein, sei es bei der Dorfverschönerung oder sei es im sozialen oder kulturellem Bereich. Und vielleicht ist es für jemanden möglich, sich in einer Schule für Schüler zu engagieren, die sich in irgendeiner Weise schwer tun, weil sie z. B. in bestimmten Fächern nicht mitkommen oder keine Ausbildungsstelle finden, und das kann auch dann gelten, wenn man selbst keine Kinder hat.

Auch als Kirchengemeinde oder Bibelkreis kann man sich einbringen: Vielleicht kann man ein Freizeitangebot erstellen oder einen Besuchsdienst für Kranke auf den Weg bringen, selbst wenn der Personenkreis nicht zu uns gehört. Wenn die Menschen außerhalb merken, dass sie uns wichtig sind, dass für uns die gepredigte Nächstenliebe mehr als nur ein Wort ist, dann fangen sie an, sich für unsere Botschaft zu interessieren. Vor allem nehmen wir ihnen den Wind aus den Segeln, wenn sie bemerken, dass wir zuverlässige Mitbürger sind, auf die man in jeder Hinsicht bauen kann.

Dazu gehört auch, der Stadt Bestes zu suchen, was für Kreise, Länder, Kantone und Regierungsbezirke ebenso gilt. Wir sind zum Segen gesetzt für die Menschen sowohl in unserer unmittelbaren als auch mittelbaren Nähe. Wie ein Stein, der konzentrische Kreise zieht, sobald er ins Wasser geworfen wird, sind wir diejenigen, die selbst Kreise ziehen durch das, was wir tun. Wenn wir Einzelnen, die in Not sind, helfen und uns auch für eine gemeinnützige Sache - z. B. für eine Altenbegegnungsstelle oder einen Jugendtreff - einsetzen, dann ziehen wir im positiven Sinne Kreise. Dann suchen wir der Stadt Bestes und sind vorbildliche Bürger in Staat und Gesellschaft, die den christlichen Einfluss bedarf. Denn es gibt nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Menschheit insgesamt nur eine einzige Alternative: Jesus Christus!


(Autor: Markus Kenn)


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