Das Leben im Licht



Gemeinschaft mit Gott zu haben, bedeutet, im Licht zu wandeln und damit die Sünde zu lassen. Jesus brachte diese Tatsache auf dem Punkt, in dem er sagte: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8, 12). Aus diesem Grund ist es eine Irrlehre zu meinen, man könne Jesus als seinen ganz persönlichen Retter annehmen und so weiter machen wie bisher: Gnade kostet zwar nichts und wird einem geschenkt, doch sie ist dennoch nicht billig; sie kostete Gott den einzigen Sohn und Jesus im wahrsten und buchstäblichsten Sinne das Leben, von Seiner Passion, Seiner Leidensgeschichte, die ebenfalls zur Erlösung gehört, einmal ganz zu schweigen.

Dazu müssen wir zugeben, dass wir Sünder sind, dass wir gesündigt haben. Wenn wir vorne stehen wie einst der Pharisäer aus dem Gleichnis und uns selbst loben, wie gut wir doch sind, dann stempeln wir Gott, der uns als Sünder bezeichnet, zum Lügner. Wir mögen rein menschlich gesehen viele gute Taten vollbracht haben, doch Psychologen finden längst: Nichts, was wir tun, tun wir ohne Grund. - So wollen schon Kinder ihren Eltern und auch ihren Lehrern gefallen. Schüler lernen nicht um des Lernens willen, sondern um gute Noten zu schreiben, denn sie rechnen sich aus, dass sie damit leichter eine Lehrstelle bekommen und so am ehesten ihren Traumberuf finden.

Auch unsere guten Taten geschehen doch deshalb, weil wir hoffen, dass uns Dankbarkeit und Bewunderung widerfährt. Das macht sich die Öffentlichkeitsarbeit zunutze; bei PR-Agenturen gibt es die Devise: "Tue Gutes und rede darüber!" - Damit soll das Unternehmen in ein gutes Licht gerückt werden. Pflanzt man z. B. Bäume und engagiert sich im Umweltschutz, dann hat man Umweltschützer sehr schnell als Kundenkreis gewonnen. Wer tierische Produkte aus artgerechter Haltung anbietet und auch einen Tierschutzverein unterstützt, gewinnt Tierliebhaber.

So ist das auch bei uns: Als Engagierte wollen wir doch zeigen, welch Gutmenschen wir eigentlich sind. Wir genießen die Bewunderung, die uns zuteil wird. Gastronomen unterstützen Kirchengemeinden und hoffen dadurch, Familienfeiern wie Taufe, Kommunion, Firmung, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung, ins Haus holen zu können.

Vor Gott sind solche Berechnungen in der persönlichen Beziehungen nicht gerecht: Sicher ist es für Unternehmen überlebenswichtig, sich entsprechend zu präsentieren, und ein Unternehmen, das sich entsprechend engagiert, kann und darf auch darüber reden, doch als Personen sollten wir es aus Liebe zu Gott und den Menschen tun und nicht aus Berechnung.

Wandeln im Licht bedeutet aber auch, dass wir nach dem Willen Gottes fragen, Sein Wort lesen, beten, uns mit anderen Christen treffen, den Gottesdienst besuchen und uns auch mit christlicher Literatur beschäftigen. So lernen wir, was Gott von uns erwartet, was Er von uns will und wie wir leben sollen.

Das Leben im Licht wird für uns und für Andere zugleich ein Segen. Dadurch spüren sie die Liebe Gottes zu allen Menschen und zu jedem Einzelnen. Wer im Licht lebt, erhellt die Finsternis. Selbst ein angezündetes Streichholz vertreibt schon die Finsternis. Je heller unser Licht, umso größer unsere Ausstrahlungskraft und umso interessanter die Botschaft Gottes. Deshalb sagte Jesus in Matthäus 5, 16: "So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."

Und darum geht es: Die Ehre Gottes suchen, Sein Lob, Seinen Preis. Das ist das Leben im Licht: Sich auf Gott hin ausrichten und Seinen Willen tun.


(Autor: Markus Kenn)


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