HERR, lehre uns bedenken



Der Tod gehört zu den Tatsachen, die gern verdrängt werden. Und doch kann er uns plötzlich überfallen. In Japan ereignete sich vor einiger Zeit ein Erdbeben. Mehrere tausend Menschen, die wahrscheinlich zum größten Teil nicht darauf vorbereitet waren, mussten in einem Augenblick sterben. Wenn ich nachher auf die Strasse gehe, kann es sein, dass ich von einem Auto überfahren werde. Eine heimtückische Krankheit kann von heute auf morgen mein Leben welken und vergehen lassen. Ja, es stimmt: Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben. Der Tod ist innerhalb der gefallenen Schöpfung allgegenwärtig. Sind Sie sich dessen bewusst? Oder leben Sie in den Tag hinein, als ob es immer so wie jetzt weitergehen würde? Hasten Sie von einem Termin zum anderen, ohne an das Ende zu denken? So, als ob es den Tod nicht gäbe?

Der Geschäftsmann und der Bauer, von denen wir gestern gehört haben, lebten so. Sie hatten es sich auf der Welt gemütlich gemacht. Sie hatten ihre Erfüllung im irdischen Besitz gesucht. Sie hatten keine Rücksicht auf andere genommen. Sie hatten Gott nicht nur verdrängt, sondern mussten Ihn sogar verdrängen, um ein schlechtes Gewissen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Aber plötzlich - über Nacht - war alles aus. Da standen sie vor Gott. Da gab es ein böses Erwachen.

"HERR, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden", lehrt uns der Beter des 90. Psalms. Denken Sie daran? Rechnen Sie mit Ihrem Tod? Nur wer Jesus Christus sein Leben anvertraut hat, wird einmal bei Ihm in Seiner Herrlichkeit sein.

Nur hasten und jagen und rennen tagaus tagein,
mit Lasten sich plagen - soll das denn mein Leben sein?
Die Tage vergehen, bis oben hin angefüllt -
und doch fehlt mir die Antwort, die mein tiefstes Sehnen stillt.

Mit Fünf viel zu jung und mit Zwanzig viel zu verliebt.
Mit Vierzig ist Arbeit das Einzige, das es gibt.
Mit Sechzig zu alt und mit Achtzig vielleicht schon tot –
doch wann nehm' ich mir Zeit für Gottes großes Angebot?

Gott trug meine Lasten und nahm auf sich meine Schuld.
Er hat mir vergeben und liebt mich mit viel Geduld.
Ich darf zu Ihm kommen, denn Er ruft mich lange schon.
Warum war ich so lange blind? Warum lief ich davon?

Oh HERR aller Zeit, mach` Du mein Herz weit
und lass mich erkennen, was Du für mich tust!
Oh HERR aller Zeit, mach` Du mich bereit!
Ich will zu Dir kommen, zu Dir, meinem Gott.


(Autor: Lothar Gassmann)


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