Über die Liebe



Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander liebhabet. Joh 13:35 Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.

Johannes 13,34-35 (Luther 1912)

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich aber nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.

Johannes 14,23-24 (Luther 1912)

Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten ", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Denn Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

Römer 13,8-10 (Luther 1912)

Wenn ich mit Menschen-und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. 1Co 13:2 Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. 1Co 13:3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze......

1. Korinther 13,1-13 (Luther 1912)

Ihr Lieben, lasset uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebhat, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen.....

1. Johannes 4,7-21 (Luther 1912)

Ein Rabbiner wurde einmal gefragt, was denn in der Bibel steht; er antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt und deinen Nächsten wie dich selbst. Der Rest ist nur Kommentar!«
Daran ist sehr viel: Jesus selbst hat ja im 14. Kapitel des Johannesevangeliums in den Versen 23-24a eindeutig gesagt, dass jeder, der Ihn liebt, auch Seine Gebote halten wird. Wer sie nicht hält, liebt Ihn nicht. Jede Übertretung auch nur eines göttlichen Gebotes zeigt unseren Mangel an Liebe Gott gegenüber.

Das ist vergleichbar mit einem gesunden, liebevollen Eltern-Kind-Verhältnis: Eltern, die ihre Kinder lieben, wollen, dass diese glücklich sind und bleiben. Kinder, die ihre Eltern lieben, suchen auch, ihnen zu gefallen und ihnen eine Freude zu machen. Besonders augenfällig ist das bei frisch Verliebten: Dem, den man liebt, versucht man, eine Freude zu bescheren. Man sucht dessen Wohl.

In unserer Liebe zu Gott sollen wir uns bewusst sein, dass Er uns zuerst geliebt hat. Das macht uns bescheiden und dankbar zugleich. Wir zeigen unsere Liebe zu Gott durch einen lauteren Lebenswandel, durch Ehrlichkeit, durch Geradlinigkeit, durch Gebet, durch Gottesdienstbesuche, durch Bekennen, durch Sanftmut, durch Friedfertigkeit. Unsere Gottesliebe zeigt der Welt, dass bei uns etwas anders ist. Dieser Unterschied macht viele neugierig. Es liegt dann an uns, die Nächstenliebe greifen zu lassen. Letztendlich können wir ja nicht wirklich behaupten, dass wir Gott mit ganzer Kraft, mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Seele lieben, wenn wir unseren Nächsten verachten. Wer den nicht liebt, den er sieht, liebt den auch nicht, den er nicht sieht.

Dabei ist Nächstenliebe wirklich kein Staatsakt, sondern zeigt sich im Kleinen: Praktizierte Nächstenliebe lässt sich nur in Ausnahmen durch Heldenmut beweisen, und das ist auch gut so, sonst müssten wir ja hoffen, dass Andere immer in extremen Notlagen sind, was ja nicht gerade sonderlich liebevoll wäre. Vielmehr beweist sie sich im Alltag. Es fängt im Grunde mit solchen Selbstverständlichkeiten an, den Anderen freundlich zu begegnen, Rücksicht zu nehmen, also sein Radio nicht über Zimmerlautstärke zu stellen, einer älteren Person oder einem Behinderten seinen Platz zu überlassen, der Nachbarin beim Einkauf zu helfen ... Wer diese kleinen Liebeswürdigkeiten nicht beherrscht, wird auch die Großen nicht beherrschen. Vor dem großen Einmaleins kommt immer erst das Kleine.

Wenn wir mit der Nächstenliebe ernst machen würden, dann gäbe es weniger Missverständnisse und die bestehenden würden vernünftig ausgeräumt. Dann hätten Mobbing und Verleumdung keine Chance, dann wäre Kollegialität in den Unternehmen ebenso selbstverständlich wie Kameradschaft, echte Freundschaft und das ritterliche Einstehen für Schwächere. Wenn wir als Christen immer Liebe geübt hätten, dann hätte es im christlichen Abendland weniger Kriege und damit weniger Blutvergießen gegeben. Hexenverbrennungen und Judenpogrome wären nicht geschehen, wenn wir uns von der Liebe zu Gott und den Menschen hätten leiten lassen. Die Liebe zu Gott hätte es ausgeschlossen, dass atheistische Regimes wie die des real existierenden Sozialismus im Ostblock ihre Chancen gehabt hätten mit all den üblen Folgewirkungen, die wir nach über zwanzig Jahren des Zusammenbruchs dort noch sehen können.

Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes; in der Leibe ist alles enthalten, was Gott von uns erwartet. Lassen wir uns auf diese Liebe ein. Es wird uns und anderen gut tun.


(Autor: Markus Kenn)


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