Ihr seid meine Freunde!



Viele Menschen sind der Ansicht, dass Gott sich nicht für Seine Schöpfung interessiert, dass Er weit weg ist und auf Seinem Thron nicht danach fragt, was wir Menschen tun oder wie es ihnen geht. Vor allem meinen diese Leute, dass sich Gott schon gar nicht für einen Einzelnen interessiert; insbesondere kleinere Probleme und Problemchen würde Er ignorieren, weil Er Wichtigeres zu tun habe. Solche Menschen sind nicht glücklich, sie haben keinen Gottesbezug und fühlen sich selbst meist absolut wertlos.

Gott ist zum Glück anders: Er interessiert sich für uns Menschen, für jeden Einzelnen von uns. Der arme Lazarus - ein Mann, der nach menschlichen Ermessen unbedeutend gewesen ist - ist für Gott von gleicher Wichtigkeit wie es Abraham ist. Kein Mensch ist für Gott unbedeutend und wertlos; für alle gab Er Seinen geliebten Sohn hin. So heißt es in Johannes 3, 16 deshalb: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

Alle: Das ist der berühmte Schriftsteller genauso wie das kleine Kind, der Superreiche wie der Hungernde, der Beliebte wie der Ausgestoßene. Der Obdachlose, der von den Menschen nur als "Suffkopp" und "Bahnhofspenner" bezeichnet wird, ist für Gott genauso wichtig wie der angesehene Nobelpreisträger.

Vor allem nennt Jesus alle Seine Jünger - und nicht nur den engsten Kreis Seiner Apostel - Seine Freunde. Freunde reden miteinander, Freunde interessieren sich füreinander, Freunden ist es wichtig, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und dies um so mehr, je intensiver und inniger diese Freundschaft ist. Die Liebe Jesu zu uns, Seinen Freunden, ist sogar so groß, dass Er Sein Leben für uns gab, damit wir gerettet und erlöst werden: Dabei hätte Er dies wirklich nicht nötig gehabt!

Ferner ist ein Freund mehr als ein Knecht: Einem Knecht weiht man allenfalls ganz selten und sehr bedingt in die eigenen Pläne ein, und dies auch nur dann, wenn er bestimmte Tätigkeiten und Planungen übernehmen soll. Einem Freund aber erzählt man von sich und gibt auch Privates preis. Je intensiver das freundschaftliche Verhältnis, um so mehr weiß man von Seinem Freund.

Freundschaft ist jedoch niemals eine Einbahnstraße, sondern ein Geben und Nehmen. Wenn Jesus mit mir Zeit verbringen soll, dann muss ich mir auch für Ihn Zeit nehmen und darf Ihn nicht im Wohnzimmer auf dem Sofa warten lassen und eh nicht kommen. Diese Formulierung wird für manchen Leser gewöhnungsbedürftig sein, doch sie trifft des Pudels Kern: Wenn wir Besuch bekommen, werden wir diesen auch nicht ins Wohnzimmer setzen und uns dann um die Gartenarbeit kümmern. Soll heißen: Ich setze mich dazu und unterhalte mich mit ihnen und frage nach ihren Wünschen.

Auch mit Jesus sollen wir uns unterhalten: Im Gebet dürfen wir alles vor Ihn bringen, unsere Sorgen und Nöte, unsere Freuden und Hoffnungen. Wir dürfen Ihm erzählen, was uns bewegt. Als guter Freund, der Sein Leben für uns gab und den Tod besiegte, ist Ihm nichts unmöglich. Er steht uns bei, Er freut sich auf uns.

Weil Jesus über Seine Pläne gesprochen und uns den Willen des Vaters geoffenbart hat, dürfen wir Ihm auch alles sagen. Einem Freund kann man vertrauen, und Jesus ist absolut zuverlässig. Seine Freundschaft zeigt uns, dass wir Gott wirklich nicht gleichgültig sind, dass Er sich für uns interessiert und eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung zu uns will. In Seiner Majestät sitzt Er unbestritten auf Seinem Thron und herrscht; deshalb verdient Er unser Lob, unseren Preis, unseren Dank und unsere Anbetung. Aber Gott ist ein vollkommener und damit gerechter und barmherziger Herrscher. Er interessiert sich für Sein Volk und kümmert sich darum in väterlicher Fürsorge. Dafür bedarf es keiner superlangen Gebete, die im Grunde nur geplappert werden, dafür bedarf es keiner auswendig gelernten Gebetsformeln oder Meditationen oder wie auch immer geartete Opfer, sondern die Bereitschaft zu einer innigen und liebevollen Beziehung zu Gott. Dann ist Gebet wirklicher Austausch, dann fragen wir auch und vor allem nach Seinem Willen, den wir zu tun bereit sind, um Ihm Freuden zu bescheren. Diese Freude fällt segensreich auf uns zurück.

Vor allem sollen wir uns der Bedeutung dieser Freundschaft bewusst sein: Wie stolz wären wir, wenn ein Prominenter wie die Klischkow-Brüder, wie Thomas Gottschalk, wie ein amtierender König, Minister, Kanzler oder Präsident zu unseren Freunden zählen würden? - Als Freunde Jesu haben wir einen weit bedeutungsvolleren Freund, der uns sogar das ewige Leben gibt: Jesus ist nämlich Herr aller Herren und König aller Könige.


(Autor: Markus Kenn)


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