Jesus wird verklärt



Jesus wird verklärt. Und dann erscheinen ebenfalls in verklärter Gestalt Mose und Elia. Mose und Elia sind die Vertreter des Alten Testamentes, des Alten Bundes. Mose steht für das Gesetz, Elia für die Propheten. Und sie reden mit Jesus und sprechen mit Ihm über den Ausgang, den Er erfüllen soll in Jerusalem. Das Gespräch wird nicht näher beschrieben, aber es ist deutlich, dass sie Jesus auf Seine besondere Aufgabe - den Weg zum Kreuz - vorbereiten. Vermutlich vergegenwärtigen sie die Aussagen des Alten Testaments über den Leidensweg des Messias. Dadurch erhält Jesus eine ganz besondere Bestätigung und Stärkung für das, was bevorsteht. Aber nicht nur der HERR, sondern auch die Jünger, die bei Ihm sind, werden gestärkt und an die Geheimnisse des Planes Gottes herangeführt.

Und als sich der Himmel öffnet - wie reagieren da die Jünger? Petrus spricht zu Jesus: "Meister, hier ist gut sein. Lasst uns drei Hütten bauen, Dir eine, Mose eine und Elia eine." Hier ist gut für uns sein. Hier möchten wir nicht mehr weg, wo sich der Himmel geöffnet hat über uns. HERR, hole uns doch jetzt schon in diese himmlische Herrlichkeit! - Aber Petrus weiß nicht, was er redet. Und dieser Wunsch kann noch nicht erfüllt werden, solange der Weg Jesu und Seiner Gemeinde nicht vollendet ist.

Wollen nicht auch Sie und ich manchmal schon in der Herrlichkeit sein, nicht mehr zurückgehen in diese Welt des Leidens, des Todes, des Kampfes? Aber wir sind in diese Welt gestellt - gerade als Christen - und wir sollen unseren Aufgaben nachgehen und in den alltäglichen Aufgaben Zeugen für Jesus sein. Deshalb lässt es der HERR nicht zu, dass die Jünger Hütten bauen auf dem heiligen Berg; sondern nach diesem Ereignis der Verklärung gehen sie mit Jesus wieder zurück in das Tal auf den Leidensweg.

Gerade im Herbst mit dem geringer gewordenen äußeren Licht erfasst uns manchmal eine „trübe Stimmung“. Wie gut, dass wir dann wissen dürfen: Der HERR ist da. Er ist bei uns. Über dem Nebel und der Dunkelheit erwartet uns Sein nie verglimmendes Licht!

Tage vergehen. Der Herbst drückt das Laub an das Fenster.
Träume verwehen, noch ehe die Sonne sie weckt.
Finger erkalten. Kein Händedruck schenkt ihnen Wärme.
Worte veralten, weil nun keine Tat sie mehr deckt.

Schwächer und schwächer glimmt täglich der Docht in der Kerze.
Schwächer und schwächer, bis er einst völlig erlischt.
Kleiner und kleiner wird täglich das Fenster zur Zukunft.
Kleiner und kleiner, bis es verschluckt wird von Nacht.

Fallen und fallen wir tiefer und tiefer ins Leere?
Wird bald verhallen, was wir hier getan und gesagt?
Ist unser Leben ein Wandern von Dunkel zu Dunkel?
Wird unser Geben nur Abfall, von Moder zernagt?


(Autor: Lothar Gassmann)


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