Die Sünde wider den Geist


Im Bus hörte ich, wie ein Jugendlicher seinen beiden gleichaltrigen Mitfahrern folgendes Gebet mit spöttischem Unterton vorlas:
"Atme in mir, du heiliger Geist, dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du heiliger Geist, dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du heiliger Geist, dass ich es nimmer verliere."
Man merkte, dass für sie dieses Gebet etwas ist, dass sie nicht besonders ernst nehmen, und auch das Gefühl für die Heiligkeit und die Majestät Gottes hat bei ihnen keinen Platz; sie haben nicht einmal die geringste Ahnung davon, und sie wollen auch nicht darüber nachdenken.

Das aber ist gefährlich; bereits in Galater 6,7 werden wir gewarnt: "Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten."
Eines Tages werden wir allesamt vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen, denn es steht geschrieben: "Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts." (Joh. 5,28-29) Aber auch: "Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht." Wer vor dem Richterstuhl Gottes steht, bemerkt sehr schnell: "Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." (Hebräer 10,31)

Sicher: Jesus ist für die Sünden der Welt ans Kreuz gegangen, und wer Sein Erlösungswerk annimmt, der bekommt die Vergebung aller seiner Sünden. Doch ist es fair, erst einmal drauf los zu sündigen was das Zeug hält? Und wissen wir, wann wir sterben und ob wir uns dann noch rechtzeitig bekehren können? Ganz zu schweigen davon, dass wir vorher ja auch in geistige Umnachtung fallen können durch Demenz oder einen Unfall.

Alle Sünden können vergeben werden, doch in einem Fall ist man der ewigen Sünde schuldig, von der es weder hier noch in der anderen Welt freigesprochen werden wird: Es ist die Sünde wider den Geist.
Die Pharisäer haben Jesus unterstellt, den Teufel durch Beelzebul auszutreiben und damit den Heiligen Geist als das Böse bezeichnet. Wer sich gegen den Heiligen Geist versündigt, verweigert sich dessen Wirken und dem Guten und lehnt die Möglichkeit der eigenen Bekehrung und Rettung für immer ab.

Folgende Bibelstellen bestätigen das:

Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.

Matthäus 12,31-32 (Luther 1912)

Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch die Gotteslästerungen, womit sie Gott lästern; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts. Denn sie sagten: Er hat einen unsauberen Geist.

Markus 3,28-30 (Luther 1912)

Aber nicht allein deshalb, sondern schon wegen der großen Heiligkeit und unbeschreiblichen Majestät Gottes sind jegliche Lästerungen deplatziert. Gott ist unser Schöpfer, dem Lob, Dank, Preis und Ehre sowie Anbetung gebühren!


(Autor: Markus Kenn)


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