Sensibilisierung


Die Verleihung des „Big Brother Awards“ an die Taunussteiner Firma Brita veranlasst diesen Leser zu einer Stellungnahme.

Bei der Begründung für die Verleihung des Big Brother Award an die Taunussteiner Firma Brita monieren die Juroren vor allem die RFID-Chips, mit denen im Rahmen des Projekts „Schoolwater“ die Flaschen zum Zapfen des Wassers „verwanzt“ sind. Hierbei beanstanden sie den Versuch der „Überwachung und Bevormundung schon im frühen Kindesalter“.

Brita nimmt mit dem Argument Stellung, der beanstandete Chip diene allein der Zugangsberechtigung zum Gebrauch des Trinkwasserspenders. Nun hat der RFID-Chip unbestreitbare Vorteile, wie Anwendungsbeispiele zeigen. Doch das Problem ist (wie etwa beim Internet) der Missbrauch, und ein Beispiel hierfür findet sich in Kapitel 13 des Buches der Offenbarung: „Und es (eine „Big-Brother-Verkörperung“) macht, dass sie allesamt sich ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens“ (Verse 16 und 17).

Hier ist Wachsamkeit geboten, denn das „Malzeichen“, wie es in älteren Übersetzungen heißt, dient analog zum Schoolwater-Chip einer Zugangsberechtigung, nämlich zur Teilhabe am Wirtschaftsleben. Doch im Hintergrund lauert die totale Kontrolle über alle Menschen.

Vielleicht trägt die öffentliche Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz, um die es bei der Verleihung des Big Brother Award geht, zur Sensibilisierung der Menschen auch für diese Gefahr bei.

(Wiesbadener Tagblatt, 19.04.2012)


(Autor: Gerhard Nisslmueller)