Tun, was Jesus sagt



Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen aus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen Öl in ihren Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und schmückten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nicht also, auf daß nicht uns und euch gebreche; geht aber hin zu den Krämern und kauft für euch selbst. Und da sie hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen. Zuletzt kamen auch die anderen Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet; denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.

Matthäus 25, 1-13 (Luther 1912)

Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

Johannes 2,5 (Luther 1912)

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Matthäus 6,10 (Luther 1912)

Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?

Lukas 6, 46 (Luther 1912)

Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

Matthäus 7, 21 (Luther 1912)

In den beiden eingangs zitierten Gleichnissen - dem von klugen Knechten und dem von den klugen und den törichten Jungfrauen - zeigt uns Jesus sehr deutlich, dass wir bereit sein müssen, weil wir weder Tag noch Stunde wissen, in der Jesus wieder kommen wird: Jesus sagt uns sogar, dass Er am Jüngsten Tag kommen wird wie ein Dieb, dass das Jüngste Gericht also über uns plötzlich und völlig unerwartet herein bricht. Beide Gleichnisse werfen die Frage auf: Sind wir bereit?

Wir sind es nicht, wenn wir nicht dabei sind, Seinen Willen zu erfüllen, wenn wir Sünde begehen, wenn wir das, was wir tun sollen, auf später verschieben oder gänzlich verdrängen. Wir sind es nicht, wenn wir nicht Öl - also den Heiligen Geist - in uns haben und unser Licht erloschen ist, denn als Christen haben wir Licht zu sein, Orientierung zu geben: Wir sind die Leuchttürme, von Jesus gesetzt, dass die Welt sieht, wo es lang geht, wo es die einzig mögliche Rettung gibt.

Besonders hart wird uns Sein Zorn treffen, wenn wir, die wir es wissen und hätten wissen müssen, bei der Sünde "erwischt" werden: Wir können uns nicht damit heraus reden, es nicht gewusst zu haben, denn wir haben ja Sein Wort, die Bibel, in der Hand; es liegt an uns, dass wir uns mit Seinem Wort befassen. Genauso, wie es Leichtsinn ist, sich nicht auf eine Prüfung vorzubereiten, genauso ist es Leichtsinn, nicht Sein Wort zu lesen. Dann haben wir keine Entschuldigung. Wer durch die theoretische Führerscheinprüfung fällt, ist selbst schuld, wenn er nicht gelernt, nicht geübt und nicht die Fragebögen ausgefüllt hat. Wir sind auch selbst schuld, wenn wir Gottes Willen nicht tun, weil wir diesen nicht kennen aus dem Grund, dass wir die Bibel nicht lesen.

Bei der Hochzeit zu Kana sagte die Mutter Seiner menschlichen Natur: "Was Er sagt, das tut!" Wie können wir tun, was Er sagt, wenn wir nicht hinhören, wenn wir Sein Wort nicht lesen, wenn wir uns damit nicht beschäftigen? Wenn mich jemand fragt, ob ich ihm einen Gefallen tun kann und ich ihm gefällig sein will, dann frage ich doch auch, um was es geht. Und wer verliebt ist, der fragt doch auch, was dem Anderen gefällt, um ihm damit eine Freude zu machen.

Ist es nicht zugleich eine Heuchelei, im Vater unser zu bitten, dass Sein Wille geschieht, wenn wir uns um diesen nicht für einen Pfifferling scheren? Dann handeln wir nach dem Motto: "Dein Wille geschehe im Himmel und auf Erden, also überall, nur ohne mich!" Wir dürfen uns dann auch nicht wundern, wenn Er die Seinen heim holt und wir draußen vor der Tür bleiben wie die törichten Jungfrauen aus dem Gleichnis. Wenn wir nicht tun, was Er uns sagt, dann ist Er auch nicht unser Herr. Dann ist unser vermeintliches Christ sein nur Lippenbekenntnis und keine Herzenssache. Dann sollten wir uns überlegen, ob wir es ernst meinen.

Ihn unseren Herrn zu nennen genügt nicht. Viele werden sagen, dass sie in Seinem Namen Großartiges geleistet haben. Ja, manch Krankenhaus wurde in Seinem Namen gebaut, manches Sozialprojekt in Seinem Namen auf den Weg gebracht, manche Friedensinitiative in Seinem Namen gestartet, doch in Wirklichkeit ging es um den eigenen Ruhm, den eigenen guten Ruf: Man wollte Orden und Nobelpreise, man wollte Anerkennung und tat es zwar mit dem Munde, nicht aber mit dem Herzen für den Herrn. Ist es dann wirklich verwunderlich, wenn wir dann am Tage des Gerichtes schlechte Karten haben, weil wir so gehandelt haben?

Im Matthäusevangelium Kapitel 25, Verse 31-45 lesen wir, dass die Gerechten Seinen Willen taten und es ihnen so selbstverständlich war, dass sie es gar nicht mehr bewusst bemerkten; sie waren Routinierte im Tun des göttlichen Willens, es war ihnen eine zweite Haut, in Fleisch und Blut übergegangen. Für sie war die Erfüllung Seines Willens so selbstverständlich wie das Atmen, und sie taten, was getan werden musste, was Jesus von ihnen erwartete.

In Johannes 14, 23 heißt es: "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."
Ist an unserem Handeln erkennbar, dass wir Jesus lieb haben? Oder sind wir Schönwetterchristen, für die Christentum nur bedeutet, bestimmte Gewohnheiten zu haben, für die die Kirche ein Dienstleister ist zur Abrundung unserer Familienfeierlichkeiten?
Vergessen wir nicht: Christ ist man nicht nur an Sonn- und Feiertagen, nicht nur im Kirchenchor oder im Bibelkreis. Christ ist man immer, man ist es ganz oder gar nicht. Lassen wir unsere Liebe zu Jesus erkennen, in dem wir Täter und nicht nur Hörer Seines Wortes sind.


(Autor: Markus Kenn)


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